Rezension

All die verschiedenen Wahrheiten

All die unbewohnten Zimmer - Friedrich Ani

All die unbewohnten Zimmer
von Friedrich Ani

Bewertet mit 4 Sternen

          Text:
Eine Frau wird ermordet, ein Streifenpolizist erschlagen.
In einem Netz von falschen Geständnissen und zwischen Zeugen,
die nichts gesehen haben wollen, suchen »die Vier« nach der Wahrheit:
Der ehemalige Mönch Polonius Fischer, der pensionierte Kommissar Jakob Franck,
Polizeibeamtin Fariza Nasri und Tabor Süden, der Experte für Vermisstenfälle
übernehmen die Fahndung. Trotz vereinter Kräfte stoßen sie an ihre Grenzen.
Aber die Zeit drängt – es kommt zu Nachfolgeverbrechen und die Todesfälle erregen große mediale Aufmerksamkeit.
Sie entfachen hitzige Diskussionen über Ost- und Westdeutschland,
Migrationspolitik und »das System« …

Fazit:

Vier doch sehr spezielle Kommissare mit sehr ungewöhnlichen Ermittlungsmethoden müssen zwei recht aufsehenerregende Morde aufklären.
Der Autor nimmt uns mit in eine sehr graue, dunkle Welt.
In ein sehr dunkles München.
Sehr gesellschaftskritisch wird hier die hässliche Fratze
der moralischen Verworfenheit gezeigt.
Was ist wahr und was ist unwahr?
Es geht um Nazis, Ausländer, die Mafia und um Machos.
Lose Fäden die gesponnen werden laufen am Ende zusammen.
Das alles wird in einem sehr gemächlichen Tempo atmosphärisch dicht
erzählt.
Die Menschen und ihre unbewohnten Zimmer sind schwere Kost.
Jeder hat sein Päckchen zu tragen, seine physischen und seelischen Verwüstungen.
Die Charaktere sind sehr stark gezeichnet. Man leidet mit ihnen und hofft das
der Albtraum, in der der Leser hereingezogen wird, bald ein Ende hat.
Ein sehr ungewöhnlicher und leider sehr wahrer Gesellschaftskritischer Kriminalroman.