Rezension

Alle Jahre wieder

Der Christmas Cookie Club - Ann Pearlman

Der Christmas Cookie Club
von Ann Pearlman

Bewertet mit 4 Sternen

Immer am ersten Montag im Dezember trifft sich der Christmas Cookie Club bei Marnie. In ihrem weihnachtlich geschmückten Wohnzimmer tauschen zwölf Frauen ihre selbst gebackenen und dekorativ verpackten Plätzchen und die Neuigkeiten des vergangenen Jahres aus. Jede der Freundinnen bringt dreizehn Dutzend Kekse mit : ein Dutzend für jedes Mitglied des Cookie Clubs und das dreizehnte Dutzend als weihnachtliche Spende für ein Hospiz. Bereits im Sommer machen sich die Freundinnen Gedanken über die Rezeptauswahl und die entsprechende Verpackung. Denn das Treffen ist etwas ganz Besonderes für die Freundinnen und läutet für alle die Vorweihnachtszeit ein. An diesem Abend sprechen sie über Neuigkeiten oder wichtige Ereignisse aus dem vergangenen Jahr. Ausserdem erzählt jede der Frauen eine Geschichte zu den von ihr gebackenen Keksen. An diesem Abend öffnen sie ihre Herzen und teilen Leid und Freude miteinander.
 

|| Meine Meinung ||

Im Prolog wird der Christmas Cookie Club vorgestellt und kurz auf die von den Frauen aufgestellten Regeln eingegangen. Denn auch in diesem Club sind Regeln nötig, um den Spaß und die Freude an diesem besonderen jährlichen Treffen zu erhalten. Dann lernt man Marnie, die oberste Cookie Hexe kennen. Da dieser Roman in der Ich-Form, aus ihrer Sicht geschrieben ist, führt sie den Leser durch den Partyabend.

Jedes Kapitel beginnt mit dem Namen der Cookie Hexe und dem Rezept ihrer selbst gebackenen und mitgebrachten Weihnachtsplätzchen. Mit Hilfe der  Umrechnungstabelle, die sich ganz am Anfang des Buchs befindet, und der ausführlichen Backanleitung können die Plätzchen nachgebacken werden.

Dann erfährt man aus Marnies Sicht etwas über die jeweilige Freundin und sieht ihr bei der Präsentation ihrer Kekse zu. Am Ende des Kapitels wird eine Backzutat genau beschrieben und in diesen Beschreibungen erfährt man einiges über diese spezielle Zutat. Ganz nebenbei kann man also noch sein Wissen erweitern.

Durch die gewählte Erzählform erlebt man den Abend aus der Sicht der obersten Cookie Hexe Marnie. Man kann  in ihre Gedanken und Gefühle eintauchen und bekommt einen Eindruck von der intensiven Freundschaft zwischen den teilnehmenden Frauen und nimmt genauso an den Schicksalsschläge des vergangenen Jahres teil, wie die Erzählerin Marnie. Denn die Frauen hatten in diesem Jahr einiges zu verarbeiten. Ein großer Streit zwischen zwei teilnehmenden Cookie Hexen ist dabei noch eines der kleineren Probleme. Denn eine der Frauen hat gerade ihren Sohn verloren, andere haben Probleme im Beruf, sind verlassen worden oder haben schlimme Geldsorgen.  Doch auch Affären, Probleme in den Beziehungen,  Adoptionswünsche und Schwangerschaften beschäftigen die Teilnehmerinnen.

Die Autorin schafft eine warme und weihnachtliche Atmosphäre. Deshalb hatte ich beim Lesen das Gefühl, selbst in Marnies weihnachtlich geschmückter Wohnung zu sitzen und die Party der Frauen zu beobachten. Die beschriebenen Plätzchen, in ihren aussergewöhnlichen Verpackungen,  konnte ich mir sehr gut vorstellen und nur zu gerne hätte ich die ein oder andere Plätzchensorte probiert. Das Gefühl der ganz besonderen Freundschaft zwischen den Frauen war beim Lesen spürbar und mischte sich mit Gelächter und Plätzchenduft.

Ein wenig Kritik muss ich allerdings auch an diesem sonst so gelungenen Buch für die Weihnachtszeit anbringen. Denn die verschiedenen Schicksalsschläge erschienen mir manchmal etwas überladen und dadurch nicht ganz glaubwürdig. Ausserdem hatte ich gelegentlich Schwierigkeiten die Frauen auseinanderzuhalten und ihre Beziehungen untereinander zu verstehen.

 

|| Mein Fazit ||

Das Buch schafft eine weihnachtliche Atmosphäre und weckt die Lust selbst einige Rezepte der Cookie Hexen auszuprobieren. Man hat das Gefühl selbst an der Party des Christmas Cookie Clubs teilzunehmen und kann so dem hektischen Vorweihnachtsalltag ein paar Stunden entfliehen. Deshalb kann ich es guten Gewissens weiterempfehlen. Allerdings halte ich es eher für weibliche Leser geeignet, da sich Männer bei dieser reinen Frauen-Party wohl eher fehl am Platz fühlen dürften.