Rezension

Alle Vorurteile bestätigt. Was nun?

Kinder des Koran - Constantin Schreiber

Kinder des Koran
von Constantin Schreiber

Bewertet mit 4 Sternen

Ist Pflichtlektüre für jeden Staatsbürger, meiner Meinung nach.

Der Autor, Constantin Schreiber, beschäftigt sich in seinem zweiten Buch mit der Unterrichtssituation in islamischen Ländern. Beschrieben und mit Einzelfällen unterlegt wurden Schulbücher aus Afghanistan, Iran, Ägypten, Palästina und der Türkei.

Nun kann man keiner Nation vorwerfen, dass es seine Kinder in der „Staatsideologie“ unterweist. Kapitalistische Staaten tun dies nämlich auch und nicht zu knapp, wenn auch glücklicherweise ANDERS und die Schüler im Westen haben außerhalb der Schule Zugang zu Dutzenden von Medien. Was muslimische Schüler im Nahen Osten in der Regel nicht haben.

Die zitierten Expertinnen, die die islamischen Schulbücher mituntersuchten, kamen mir mitunter eine Spur überheblich vor.

DENNOCH bleibt es besorgniserregend, dass Kinder und Jugendliche mit Antisemitismus, Frauenfeindlichkeit und Hass auf alles Westliche indoktriniert werden. Vor allem, da sie in den meisten der genannten Länder keine Chance haben, an objektivere Informationen zu gelangen und sowieso vor den Medien und investigativem Journalismus als westliche Beeinflussung gewarnt wird.

Derart gehirngewaschene Menschen kommen in Scharen nach Europa und dieser Strom wird nicht abreißen, weil die Lebensbedingungen im arabischen Raum in seinen Brennpunkten immer unerträglicher werden und die Muslime sich vor allem in Palästina ungebremst vermehren. (Krieg der Gebärmütter).

Mit Fakten kommt das Aufnahmeland gegen die in der Kindheit/Jugend emotional vermittelte nationale und demokratiefeindliche Denke gar nicht mehr an. Die Politik Deutschlands muss sich allmählich, ob sie will oder nicht, mit diesem Sachverhalt auseinandersetzen und entsprechend reagieren. Einige vernünftige Vorschläge werden vom Autor diesbezüglich unterbreitet.

Vor allem sollte Europa seine Finanzhilfe zur Bildungsvermittlung im arabischen Raum einstellen. Es ist nicht hinnehmbar, dass mit europäischem Geld, antieuropäische und antidemokratische, sowie frauenfeindliche und antisemitische Inhalte in großem Maßstab in allen diesen Ländern vermittelt werden.

ZUR KRITIK:
Fast zwei Drittel des Buches besteht aus wörtlichen Auszügen dieser Schulbücher. Einerseits ist dies gut, der Autor lässt den Leser selbst entscheiden, was er von dem Unterrichtsmaterial hält. Andererseits ist die Lektüre dieser Schulbücher auch langweilig und eintönig.

Am interessantesten ist es doch, was der Autor, der mit arabischem Hintergrund bestens vertraut ist, selber zu sagen hat. Seine Einschätzungen und Beobachtungen waren mir wertvoll. Ich hätte gerne mehr davon gehabt und erfahren. Zum Beispiel schildert er die negative Veränderung, die Kairo erlebte.

EINIGE ZITATE:
„Exotische, chaotische Großstädte können durchaus eine gewisse Faszination entwickeln, auch ich finde Shanghai, Neu-Delhi oder Bangkok aufregend. Und so ging es mir auch mit Kairo, als ich in den Neunzigerjahren das erste Mal dort war. Aber seitdem hat sich etwas verändert, ist Kairo irgendwie gekippt.“

ÄGYPTEN:
„2,8 Prozent bedeuten einen Zuwachs der Bevölkerung um etwa 2,5 Millionen pro Jahr – eine demografische Zeitbombe für ein Land, dessen Territorium zu mehr als 90 Prozent aus Wüste besteht und dem jetzt schon der Versorgungskollaps droht.“

ÄGYPTEN:
„Im größten Land der arabischen Welt hat sich mit der Zeit eine Alimentierungsmentalität entwickelt, die verhindert, dass Bürger und Politik Verantwortung übernehmen. Stattdessen werden Feindbilder gepflegt, plumper Nationalismus. Für Missstände sind andere verantwortlich – meistens gerade jene, die mit Finanzspritzen dafür sorgen, dass das Land nicht innerhalb kürzester Zeit zusammenbricht.“

PALÄSTINA
„Deutschland gehört mit neun Millionen Euro im Jahr zu einem der größten Beitragszahler.“

„Das Feindbild Israel eint die Palästinenser.“

„Israel [ist] in keinem der Bücher mit seinen heutigen Grenzen abgebildet.“

„Diese Bücher sind keine Basis für Frieden, sie schüren Hass und Dämonisieren den jüdischen Staat.“

Man spricht vom „Krieg der Gebärmütter“.

TÜRKEI
Fake-News.
Athens Ziel sei die Gründung eines Großgriechenlands, das unter anderem Istanbul und große Teile Anatoliens umfasse.“

ALLGEMEIN
Wenn man die Durchdringung der muslimischen Welt mit Antisemitismus abstreitet, das sehr häufig antiquierte Frauenbild, die tiefe Religiosität, die häufig Toleranz vermissen lässt, dann hat das etwas mit REALITÄTSVERWEIGERUNG zu tun. Denn auch, wenn es unbestreitbar tolerante, säkulare und moderne Muslime im Nahen Osten gibt, so ist der gesellschaftliche Mainstream, genauso unbestreitbar, ein anderer.“

Klingt das alles verurteilend und hart? Der Autor wünscht sich, Rassismus, Antisemitismus und Frauenfeindlichkeit, übertriebenen Nationalismus und Furcht vor europäischem Denken aufzuzeigen, um ein Umdenken einzuleiten, es geht ihm gerade nicht darum, „mit dem Finger auf jemanden zu zeigen.“

Es ist aber natürlich schwierig, eine Diskussion mit einer Mentalität zu beginnen, die die bloße Erwähnung von Kritik schon übelnimmt.

FAZIT: BESORGNISERREGEND!
Europa, Deutschland und insbesondere die Grünen werden nicht mehr länger darum herumkommen, sich damit zu beschäftigen, dass (in ihrer Mehrzahl) muslimische Migranten uns eine Menge Probleme der besonderen Art bescheren. In einer Schule in Neu-Kölln musste eine Podiumsdiskussion abgebrochen werden, weil muslimische Schüler die Veranstaltung durch das Brüllen von Koranversen unmöglich machten.
Nun kommt es darauf an, eben keine Realitätsverweigerung zu betreiben, wie bisher, sondern adäquate Antworten zu finden.
Besser wärs.

Kategorie: Sachbuch
Verlag: Econ, 2019
 

Kommentare

Emswashed kommentierte am 30. Juni 2019 um 09:10

Unterstützung in der Bildung streichen? Problematisch! Das ist ein wichtiger Fuß in der Tür, aber vielleicht ein noch wichtigerer bei den ganz jungen Migranten hier in Deutschland. Natürlich läuft einiges schief, weil mit Geld allein noch nie etwas in die gewünschte Richtung gelaufen ist. Kontrolle und viel Initiative ist gefragt, aber das verursacht ja wieder Personalkosten. Ach, da gäbe es noch so viel zu sagen, aber das Buch scheint mir ein wenig in die polemische Richtung abzuschweifen (nicht böse gemeint, ich habs ja nicht gelesen).

wandagreen kommentierte am 30. Juni 2019 um 09:22

Es geht um Geld, das in den Heimatländern investiert wird. Nicht hier bei uns. In demokratiefeindliche Schulbücher, z.B.