Rezension

Allein, allein

Weil ich mich hasse - Kai Lüdders

Weil ich mich hasse
von Kai Lüdders

Bewertet mit 5 Sternen

Heiligabend. Besinnlichkeit. Liebe. Harmonie. Freude. Familie. Glückseligkeit ... Fehlanzeige. Der 39-jährige Hamburger Ben ist hochbegabt und sucht Antworten auf die großen Fragen des Lebens. Doch woher kommt der Selbsthass, der ihn auffrisst? Als sein Vater unheilbar an Krebs erkrankt, wird Ben bewusst, dass er sich im hektischen Alltag niemals wirklich für seinen Vater interessiert hat. Die letzte Chance, eine Beziehung aufzubauen, möchte er nicht ungenutzt verstreichen lassen. Spontan entschließen sich die beiden zu einer gemeinsamen Reise nach Berlin, in die Geburtsstadt des Vaters. Doch der beschauliche Ausflug entwickelt sich schnell zu einer gnadenlosen und temporeichen Tour in die Vergangenheit ein nervenzerreißender Trip ins Ungewisse bis zur Erinnerung an einen Weihnachtsabend vor 35 Jahren. Bekommt Ben endlich die lang ersehnten Antworten? Ein emotionales, mitreißendes und authentisches Buch über Verdrängung, innere Zerrissenheit und Selbstzweifel und über die Bedeutung von Familie. Eine Geschichte, die zur schonungslosen Auseinandersetzung mit der eigenen Vergangenheit auffordert. Nutze die Zeit, die dir noch bleibt, bevor es zu spät ist!

Der 39-jährige Ben hasst Weihnachten, zudem leidet er unter Selbsthass, bekommt Panik und Angst und wird aggressiv, wenn seine Frau nicht bei ihm ist. Diverse Therapien haben nichts gebracht. Eines Tages erfährt er, dass sein Vater Prostatakrebs hat und bald sterben wird. Er beschließt mehr über seinen Vater herauszufinden und macht mit ihm eine Fahrt nach Berlin.

Das Cover ist sehr einfach gemacht und ist trotzdem absolut passend zum Buch.

Der Schreibstil des Autors ist fantastisch. Die Orte und Charaktere werden hervorragend beschrieben.

Zwar ist das Ende des Buches zum größten Teil vorhersehbar, das macht aber gar nichts, denn das Buch lebt durch seine Emotionalität. Dazu kommt, dass das Buch auf 2 Zeitebenen spielt: Der Hauptteil beschäftigt sich mit Ben und seiner Reise mit seinem Vater, ein kleinerer Teil wird aber von Bens Tochter Maja erzählt.

Das Buch zeigt nicht nur einen Roadmovie und wie Vater und Sohn sich besser kennenlernen, sondern auch  wie verschieden Leute auf Trauer reagieren und natürlich wieviel Vergangenheit in jedem von uns steckt, auch wenn man manches verdrängt oder sich nciht mehr daran erinnern kann.

Ich habe das Buch regelrecht verschlungen und musste fast das ganze Buch auch mit den Tränen kämpfen.

Fazit: Wenn Schweigen zu Angst und Selbsthass führt, wird es Zeit sich zu erinnern. Absolute Leseempfehlung mit 5 von 5 Sternen