Rezension

Allein erziehende Mutter als Ermittlerin

Opferspiel - Niamh O'Connor

Opferspiel
von Niamh O'Connor

Bewertet mit 3 Sternen

Liamh O'Connors Ermittlerin Jo Birmingham hat den Fall eines nekrophilen Serienmörders aufzuklären, der die Leichen seiner Opfer so drapiert, dass man ihn für einen religiösen Fanatiker halten könnte. Verknüpft sind die Taten mit dem Schicksal eines Kindes, das durch eine Entführung traumatisiert wurde. In der Figur der Ermittlerin begegnet dem Leser eine junge Frau, die sich als allein erziehende Mutter eines Pubertierenden und eines Einjährigen durchschlägt und deren ohnehin schwierige Situation als Frau bei der Kriminalpolizei Dublin weiter kompliziert wird, weil der Vater ihrer Kinder ihr Vorgesetzter ist. O'Conner geht im Nachwort ausführlich auf ihr Motiv ein, einen Krimi mit einem traumatisierten Verbrechensopfer in der Nebenrolle zu schreiben, um auf die in Irland damals noch fehlende Möglichkeit der Nebenklagevertretung für Opfer von Verbrechen und deren Angehörige aufmerksam zu machen.

O'Connors erster Band mit Jo Birmingham lässt sich zum Typ Thriller mit abgehackten Körperteilen zählen; die Auflösung des Plots hat mich weniger begeistert. Empfehlen kann ich das Buch Lesern, die sich für den Handlungsort interessieren oder die gern innerhalb einer Reihe die persönliche Entwicklung des Ermittlers verfolgen.

Fortsetzung u. d. Titel: Rachespiel ISBN 978-3-453-35749-5