Rezension

Allererste Klasse

Jeder stirbt für sich allein - Hans Fallada

Jeder stirbt für sich allein
von Hans Fallada

Bewertet mit 5 Sternen

Der letzte Roman des Autors befasst sich mit dem authentischen Fall des Ehepaars Otto und Elise Hampel, die wegen „Zersetzung der Wehrkraft“ und „Vorbereitung zum Hochverrat“ zum Tode verurteilt und hingerichtet wurden. Ein Ehepaar kämpft seinen eigenen kleinen Widerstand, ohne an die Konsequenzen zu denken. Ich habe das Buch an einem Tag durchgelesen. Man kann durch das Buch förmlich in diese furchtbare Zeit eintauchen, auch wenn man nur erahnen kann, was die Menschen damals gefühlt haben müssen, was sie bewegt hat. Ich glaube wirklich nachempfinden kann man es nicht. Die ganze Grausamkeit der NS-Zeit zeigt sich hier auf bestialische Weise.
Es gibt diese speziellen Bücher, bei denen man bereits vor dem Lesen das untrügliche Gefühl hat, dass dies ein besonderes Werk sein muss. Bei diesem Buch war das bei mir so und ich musste meinem inneren Drang folgen und die hochwertige Hardcover Ausgabe des Aufbau Verlags erwerben und lesen. Meine hohen Erwartungen an diesen Roman wurden dann auch erfüllt. Für mich ist es kaum vorstellbar, dass ein Schriftsteller wie Hans Fallada für ein paar Dekaden von der literarischen Bildfläche verschwinden konnte, damit man ihn und sein Schaffen erst wiederentdecken musste.