Rezension

Alles ....aber defintiv kein Thriller

Der Mann im Park - Pontus Ljunghill

Der Mann im Park
von Pontus Ljunghill

Die Story spielt im Schweden zwischen dan Jahren 1928 und 1953
1928
Ein kleines Mädchen wird ermordet aufgefunden und der aufstrebende Kommissar Stierna wird mit der Klärung des Verbrechens beauftragt.
Es wird nichts unversucht gelassen den Täter zu fassen und Stierna gibt der Mutter des Mädchens das Versprechen den Täter zu fassen.

25 Jahre später.
Stierna ist mittlerweile in Frühpension und gibt einem Journalisten mehrere Interview zu den damaligen Ermittlungen.

Mir persönlich gefiel der Schreibstil nicht wirklich. Das ganze hin und her gespringe zwischen den Jahrzehnten macht den Roman
unruhig aber nicht wirklich spannend. Dank dem Klappentext ist einem von Anfang an klar das der Täter bis 1953 nicht gefasst wurde,
was einem schon einen Großteil der Spannung vorweg nimmt. Schliesslich weiß man das jede "heiße Spur" 1928 nur ins leere laufen kann.
Und auch die Gegenwart bringt bis kurz vorm Ende wenig Überraschungen, wird dort schliesslich lediglich erzählt wie es dem Kommissar
mittlerweile geht. Der Versuch Spannung zu Erzeugen indem sich die Verjährungsfrist für den Mord dem Ende nähert, schlägt für mich auch fehl, da
sich der Kommissar nicht mit wirklich neuen Fakten beschäftigt oder sonst neue Gedanken fasst.

Zusätzlich verwendet der Autor sehr viele schwedische Begriffe, Straßennamen und Orte. Ich lese gerne skandinavische Krimis, (Jo Nesbo, Hakan Nesser,Henning Mankell )
aber in keinem waren die Straßennamen so oft und irreführend verwendet wie hier. Für Leute mit Orts und Sprachkenntnissen mag das weniger
schlimm sein. Mich jedoch brachte es jedesmal aus dem Lesefluss wenn ich mir wieder einen Straßennamen auseinanderknoten musste.
Mit Aussagen wie:"Er bog von der Malmskillnadsgatan in die Oxtorgsgatan" ( Straßennamen nur als Beispiel) kann ich in meinem Gedankenkino
nicht viel anfangen. Da weiß ich immernoch nicht ob er nach links oder rechts abbiegt, in eine Hauptstraße oder Nebenstraße....
So kann ich beim lesen nicht wirklich abtauchen.

Und zu guter letzt kann ich dem Ende rein gar nichts abgewinnen. Ich bin keineswegs jemand den nur rosarote, kitschige HappyEnds begeistern,
aber DAS Ende war mir wirklich zu schnöde. Überraschend, aber nicht zufriedenstellend.

Ich fand die Idee des Romans sehr faszinierend. Stockholm 1928. Eine ganz andere Kultur, eine ganz andere Gesellschaftsordnung als heute.
Auch der Rückblick über 25 Jahre hinweg interessierte mich. Leider war es, zumindest für mich, ungeeignet umgesetzt.

Ich selber hab wenig Interesse daran das Buch nochmal zu lesen.