Rezension

Alles andere als „Düster, sexy und voller Intrigen“

Cold Princess - Vanessa Sangue

Cold Princess
von Vanessa Sangue

Bewertet mit 1 Sternen

Erster Satz

Die Tür zu ihrem Büro wurde so heftig geöffnet, dass der Griff gegen die Wand knallte.

Meinung

Die körperliche Anziehung zwischen Saphira und Madox ist nicht zu leugnen, doch etwas schwerwiegendes steht zwischen ihnen, weshalb sie sich nicht näher kommen können. Saphira ist der Kopf ihrer Mafiafamilie und Madox nichts weiter als ein einfacher Soldat, weit unter ihr und mit einem düsteren Geheimnis, welches ihr Verhängnis werden könnte. Doch umso mehr sie sich wehren desto näher kommen sie sich.

Abwechselnd erzählen Saphira und Madox die Geschichte, während zwei Nebencharaktere zwischendurch immer mal wieder kurz den Erzählpart übernehmen. Darauf hätte jedoch gerne verzichtet werden können, denn dadurch wurde jegliche Spannung genommen und die Geheimnisse im Hintergrund für den Leser sofort aufgelöst. Der Schreibstil wirkte abgehackt und nicht wirklich angenehm flüssig zu lesen. Die Sexszenen waren plump und in keinster Weise erotisch. Trotz des ruppigen Tons und der härteren Umgangsweise, können solche schön zu lesen sein. Hier lösten sie aber nur Fremdschemen aus. Der Plot ist kurz gesagt einfach nur unrealistisch. Wenn die Protagonistin schone eine, für eine Frau untypische Rolle, übernimmt, wie die eines Capo, dann bitte an einem Ort, an dem es wenigstens ansatzweise möglich wäre. Die sizilianische Mafia ist aber ganz sicher nicht der passende Platz, denn dort werden Frauen überhaupt nicht aufgenommen. Auch sind so gut wie alle Namen so unpassend wie das Setting. Saphira und Madox klingen so gar nicht nach italienischen Mafiosi-Kindern. Hätte die Geschichte in Amerika gespielt, wäre es deutlich passender gewesen. Bis auf ein paar eingeworfene italienische Wörter war rein gar nichts authentisches an der Geschichte und selbst die waren schnell verbraucht und wurden nur noch stumpf wiederholt. Am Ende läuft alles auf ein Ereignis hinaus, aber der Weg dahin ist alles andere als spannend. Sobald Madox und Saphira etwas tun und sich um die Konsequenzen Gedanken machen, denkt auch der jeweilige andere darüber nach. Immer und immer wieder kommt die Geschichte dadurch etwas voran, bevor am Ende dann plötzlich alles Bescheid wissen und ein mehr als schwaches Finale heraus kommt, das auch der Cliffhanger nicht retten konnte.

Charaktere

Zu Saphira und Madox kann ich insgesamt nicht viel sagen, außer dass sie triebgesteuert sind und es eine Wunder ist, dass sie so lange überlebten, geschweige denn nicht aufflogen. Mehr als Rache und Sex beinhalten ihre Gedanken nicht. Auch die Nebencharaktere waren weder wichtig noch trugen sie etwas zur Story bei.

Fazit

Plot - fehl am Platz, authentisches Setting und interessante Charaktere - nicht vorhanden, Spannung - bis aufs Letzte ausradiert. 1 Stern