Rezension

Alles Andere als gewöhnlich!

Die Liebe zu so ziemlich allem - Christine Vogeley

Die Liebe zu so ziemlich allem
von Christine Vogeley

Bewertet mit 5 Sternen

Das Happy-End am Anfang; als Schauplatz ein Museum voller Kunst, Naturhistorik und Nippes – und Sätze, die man ins Posiealbum abschreiben möchte… Wer gerne ungewöhnlich liest, entdeckt mit diesem Buch einen Schatz.

Die Geschichte hat selber so viele Winkel und Ebenen wie das Museum, das die Hauptrolle spielt: Der Professor Gösta Johannsen macht sich aus Schweden auf den Weg dorthin, um ein Bild seines Großvaters als Leihgabe zu bringen und verliebt sich auf den ersten Blick in die Kuratorin Carlotta Goldkorn, die gerade eine Ausstellung über den Museumsgründer August Gayette zusammenstellt, der hundert Jahre zuvor seine Sammelleidenschaft in einer eigens dafür umgebauten Ritterburg der Öffentlichkeit zugänglich machte. Alle Exponate werden nach der Maxime „Geschichte muss lebendig erzählt werden, sonst lernen wir nichts aus ihr“ gezeigt und so finden sich in einer Vitrine durchaus schon mal ein ägyptischer Goldreif, ein altes Silberarmband und eine Kette aus Zuckerperlen.  Das schwedische Leih-Bild jedenfalls zeigt die Ehefrau des Malers, der aber auch Gayette portraitierte, auf dessen Gemälde eines Tages ein gemalter Käfer entdeckt wird, der aber nicht in Zeit und Kontext passt…

 

Es macht Spaß, diesen Roman zu lesen und allen Spuren zu folgen, alle wunderbar spleenigen Menschen darin kennenzulernen und Gösta und Carlotta dabei zuzusehen, wie sie sich vom Ersten-Blick-Verlieben in eine Beziehung arbeiten.

Auch die Sprache ist ein Genuß; hier eine Probe aufs Exempel: (…) „Dann sind Sie also restlos glücklich hier?“ „Oh nein. Aber restlos richtig. Am richtigen Platz zu sein ist wichtiger. Vielleicht ist das ja Glück.“ (…)