Rezension

Alles dreht sich um die Zeit

Wie man die Zeit anhält - Matt Haig

Wie man die Zeit anhält
von Matt Haig

Bewertet mit 3 Sternen

In diesem Buch dreht sich alles um die Zeit, denn Tom Hazard ist einer, der die Zeit überdauert. Seit Jahrhunderten lebt er bereits und hat bereits fast alles gesehen, dennoch ist er rastlos. Seine Geschichte wird von Matt Haig, den ich bisher eher von humorvollen Geschichten kannte, einfühlsam erzählt. Zeit war bei mir eine echte Größe, denn da ich das Buch als Hörbuch gehört habe, hat es mich wirklich einige Zeit begleitet. Tom ist ein sympathischer Charakter, allerdings finde ich, dass im Buch recht schnell klar wird, wer die Guten und wer die Bösen sind. Das Ende der Geschichte war für mich früh absehbar, andererseits kam es natürlich auch irgendwie dann abrupt. Ich denke, da ich den Autor mit anderen Texten assoziiere, hat mich die Ernsthaftigkeit der Geschichte überrascht. Es ist eine gute und sehr emotionale Darstellung historischer Ereignisse, beispielweise der Hexenverfolgung, die ich jedoch gerade Christoph Maria Herbst nicht immer abgenommen habe. Ich mag seine Stimme, hätte mir persönlich jedoch eher Christian Berkel oder einen anderen Leser vorstellen können. Insgesamt hat mir die Erzählung gut gefallen. Allerdings gab es zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, dass ich nicht mehr aufhören konnte zu hören. Ab und an bin ich gedanklich durchaus abgewandert, habe zwar zurückgefunden, war aber einfach nicht durchgehend gefesselt. Bei einem Hörbuch merkt man eben viel intensiver, wie gebannt man von der Geschichte wirklich ist. Obwohl die Idee originell erscheint, war es mir dann irgendwie doch nicht besonders und unvorhersehbar genug. Daher gebe ich solide drei Sterne.