Rezension

Alles in allem ein sehr bewegendes Buch

Wie die Luft zum Atmen - Brittainy C. Cherry

Wie die Luft zum Atmen
von Brittainy C. Cherry

Bewertet mit 3.5 Sternen

Da ich schon viele positive Meinungen über die "Romance Elements"-Bücher gelesen hatte, war ich sehr gespannt auf den ersten Band der Reihe. Alles in allem hat er mit gut gefallen, allerdings gab es ein paar Aspekte, die mich nicht hundertprozentig überzeugen konnten. Beispielsweise fand ich, dass das Verhältnis von Tristan und Elizabeth sich zu Beginn viel zu schnell entwickelt hat, während der weitere Verlauf mir dann realistisch und stimmig vorkam. Zudem muss ich sagen, dass ich es unangenehm fand zu lesen, aus welcher Motivation sie sich einander zunächst angenähert haben, obwohl es in gewissem Sinne nachvollziehbar war und mir gefallen hat, dass diese Dynamik als ungesund dargestellt wurde. Mit den Nebencharakteren konnte ich ebenfalls nicht viel anfangen und es gab für meinen Geschmack ein paar Zufälle beziehungsweise glückliche Fügungen zu viel, gerade, wenn es um die Verbindung zwischen Elizabeth und Tristan ging. Natürlich könnte man von 'Schicksal' sprechen, doch für mich war es ein wenig zu viel des Guten. Auch die letzten Kapitel fand ich in mancher Hinsicht ein bisschen zu dramatisch.

Trotz dieser Kritikpunkte habe ich "Wie die Luft zum Atmen" gerne gelesen. Ich fand die Geschichte sehr emotional, mitreißend und bewegend und es gab einige Szenen, die mir die Tränen in die Augen getrieben haben. Die Protagonisten haben ein schreckliches Schicksal erlitten und der Schmerz, die Trauer und das Gefühl des alles umfassenden Verlusts waren beinahe greifbar, sodass es leicht war, mit den beiden zu fühlen und sich für sie zu wünschen, dass sie ein neues Glück finden würden. Die komplexe Situation wurde mehr als angemessen thematisiert; die Liebesgeschichte von Tristan und Elizabeth ist sehr von ihrem Leid geprägt und dadurch kann das Buch nicht unbedingt als leichte Kost bezeichnet werden, doch zugleich gibt es schöne, liebevolle Momente, gerade in der zweiten Hälfte. Die Balance ist der Autorin auf jeden Fall gelungen und sie hat die Emotionen ihrer Charaktere so echt geschildert, dass man sich problemlos in sie hineinversetzen konnte. Ich fand bewundernswert, dass sie nicht aufgegeben, sich weiter durchs Leben gekämpft und langsam gelernt haben, den Verlust zu verarbeiten. Es gibt kleine Schritte nach vorne, dann wieder Rückschritte, Hindernisse und Probleme, aber all das ist realistisch und gefühlvoll dargestellt und es werden sowohl düstere als auch helle Seiten beleuchtet, was die Geschichte überzeugender macht. Besonders gut gefallen hat mir das Motiv der Federn, aber es gab noch viele andere Momente, die ich sehr mochte.

"Wie die Luft zum Atmen" bekommt von mir 3,5/5 Sternen. Aufgrund der oben genannten Kritikpunkte habe ich einen halben Stern abgezogen, doch das Buch konnte mich auf jeden Fall bewegen, ich mochte die Protagonisten und die Entwicklung der Liebesgeschichte kam mir realistisch vor. Ich freue mich schon darauf, den zweiten Band zu lesen.