Rezension

Alles in allem eine recht gelungene und interessante Geschichte

Eisrose - Astrid Martini

Eisrose
von Astrid Martini

Bewertet mit 3 Sternen

Danke an den Random House Verlag, der mir dieses Buch zur Verfügung gestellt hat!

Der erste Satz:
Sie war da! In ihrem Zimmer brannte Licht.

Das Cover & der Schreibstil:
Das Cover ist sexy und geheimnisvoll und trifft dabei voll meinen Geschmack. Meiner Meinung nach perfekt gewählt für einen erotischen Roman.
Das Buch ging mir leicht und vor allem schnell von der Hand. Der Schreibstil der Autorin ist einfach zu lesen und leicht zu verstehen. Die erotischen Szenen wurden mir allerdings etwas zu lieblos und kalt beschrieben. Das mag womöglich an den Charaktereigenschaften der Protagonisten liegen – ich fand es dennoch schade.

Zum Inhalt:
Leah ist Domina und Mitbegründerin eines SM-Clubs, der ihr sehr am Herzen liegt. Doch seit ihr Vater diesen mit Fehlspekulationen beinahe in den finanziellen Ruin getrieben hat, herrscht eine angespannte Stimmung. Ihr Vater sieht nur noch einen einzigen Weg und dieser heißt Dominik Winter – Starfotograf und Inhaber von mehreren gut etablierten Clubs. Leah soll Dominik um den Finger wickeln und den Club somit retten. Leider stellt sich dieses Vorhaben als nicht ganz einfach heraus, denn Leah und Dominik kennen sich bereits von früher. Damals hatte Leah schon einmal versucht, Dominik für sich zu gewinnen und wurde eiskalt abserviert. Dementsprechend kühl fällt das Wiedersehen auch aus, denn keiner der beiden ist bereit, nachzugeben und dem anderen damit einen Vorteil zu gewähren.
Mit Hilfe einer List gelingt es Dominik allerdings, Leah in seinen Club zu locken. Dort möchte er sie zur Sklavin umerziehen, da er der Überzeugung ist, dass das ihre wahre Natur darstellt. Zudem möchte er sich an ihrem Vater rächen, der ihn um sein Geld betrogen hat. Dass Leah davon ganz und gar nicht begeistert ist, steht außer Frage. Sie macht es sich zum Ziel, Dominik um jeden Preis zu widerstehen, denn niemand soll je wieder die Chance bekommen, sie zu brechen.
Nebenbei wird der mysteriöse Tod von Chatérine – Dominiks damaliger Geliebten – aufgeklärt.

Meine Meinung:
Von Leah war ich etwas enttäuscht. Zu Beginn der Geschichte wurde sie als selbstbewusste Frau beschrieben, die weiß, was sie will und stets die Kontrolle behält. Nach anfänglichen Machtspielchen der beiden war Leah Dominik allerdings völlig verfallen. Sie schmachtete nach seiner Zuneigung und lechzte regelrecht nach seiner Anerkennung. Ihren Stolz und ihre Selbstachtung hatte sie sehr schnell heruntergeschluckt.
Auch Dominik entwickelte insgeheim Gefühle für Leah, verbarg diese jedoch besser vor ihr und spielte nach außen hin den arroganten und sehr kühlen Dom. Seit der damaligen Tragödie mit Chatérine hielt er sein Herz vor jeglichen Gefühlen verschlossen. Niemals wieder sollte eine Frau eine solche Macht über ihn haben.
Dominiks herzlose und sehr arrogante Art war mir persönlich etwas zu viel des Guten. Auch die erotischen Szenen waren mir teilweise etwas zu „hart“ und unüberlegt. Unüberlegt deshalb, weil Leah beispielsweise stundenlang ohne Nahrung und Trinken (und gewissen anderen Dringlichkeiten) von der Decke hing. Von prickelnder Leidenschaft war von meiner Seite aus nicht viel zu spüren.
Ja und Valérie, Dominiks Schwester, war während der gesamten Story eher etwas unscheinbar. Sie tauchte zwar hier und da mal auf, aber so richtig warm geworden bin ich mit ihr nicht. Ihre scheinheilige Art und die angebliche Hilfe, die sie Leah so selbstlos angeboten hatte, habe ich ihr auch nicht abgenommen. Alles in allem ein sehr blasser und unsympathischer Charakter.
Dennoch gab es zwischen Dominik und Leah durchaus ein paar interessante und erotische Momente, die neuen Schwung in die Geschichte gebracht haben. Besonders unterhaltsam fand ich Dominiks brodelnde Eifersucht, nachdem er Leah an einen anderen Dom verliehen hatte.
Ich muss allerdings gestehen, dass mich der tragische Tod von Chatérine und die damit verbundenen Umstände mehr interessiert haben, als die langatmige und vor sich hin plätschernde Dom-Sub Beziehung zwischen Leah und Dominik.
Das Ende hat es für mich noch einmal herausgerissen, auch wenn alles etwas viel auf einmal war.

Fazit:
Alles in allem eine recht gelungene und interessante Geschichte, die mich zwar nicht vom Hocker hauen konnte, aber zumindest einen bleibenden Eindruck hinterlassen hat

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