Rezension

Alles in allem für mich der beste Teil der Trilogie!

Bourbon Lies 03 - J. R. Ward

Bourbon Lies 03
von J. R. Ward

Meine Meinung

Nach dem unfassbar tollen Ende des zweiten Teils war ich so gespannt auf den dritten Teil und deshalb umso glücklicher, dass die Lesejury eine Leserunde zu dem Buch angeboten hat, für die ich mich natürlich bewerben musste! Zum Gück hat's auch geklappt, sodass ich meine Emotionen und Gedanken über das Buch direkt mit vielen anderen begeisterten Lesern teilen konnte.

Wie auch schon der Vorgänger setzt der dritte Teil direkt ans Ende des zweiten Teils an, was bedeutet, dass sofort Spannung da ist, was aber auch natürlich den Nachteil hat, dass man sich noch halbwegs an das Ende des Vorgängers erinnern sollte, weil man sonst etwas auf der Spur steht. :-D Zum Glück hatte ich das Ende des zweiten Teils noch ziemlich präsent im Kopf, sodass ich keine Probleme hatte und direkt in der Geschichte drin war. Und damit meine ich wirklich DRIN. Nach zwei Teilen wurde ich direkt wieder von der Familie Bradford in den Bann gezogen. Das Buch (in meinem Falle ja Manuskript) in die Hand zu nehmen und zu lesen fühlte sich schon fast wie nach Hause kommen an, wodurch mir das Lesen noch mehr Spaß gemacht hat.

Natürlich baut J. R. Ward gleich ab Anfang des Buches Spannung auf und hält sie auch über das ganze Buch hinweg. Es ist unglaublich, wie sie es schafft, immer neue Wendungen einzubauen, die die ganze Geschichte auf Trab halten und oft nicht vorhersehbar sind, aber trotzdem nicht unrealistisch. Zwar gibt sie immer wieder Tipps für den weiteren Verlauf, die zwar zunächst unscheinbar wirken, aber im Nachhinein sinnig und plausibel sind. Man rätselt die ganze Zeit mit und weiß aber trotzdem, dass die Autorin immer wieder einen neuen Schachzug bereithält und alle Überlegungen über den Haufen geschmissen werden können. Und das schafft meiner Meinung nach nicht jeder Autor.

Dadurch, dass es so viele Handlungsstränge auf einmal gibt, wird das Buch auch an keiner Stelle langweilig oder schleppend. Zum Einen ist die Frage, wie es mit der BBC weitergehen soll, zum Anderen haben wir Lizzie und Lane als Paar, die sich immer weiterentwickeln als einzelne Personen, aber auch als Paar. Dazu noch Chantal, die weitere Probleme mit sich bringt. Des Weiteren dreht sich ein Handlungsstrang um Max, was für eine Person er ist und was genau hinter ihm "steckt", wie er lebt, womit er lebt. Dazu Edward, der im Gefängnis sitzt, und die Frage, ob er wirklich Williams Mörder ist oder nur jemanden schützen möchte, und Edwards Beziehung zu Sutton. Und natürlich Gin. Gin und Richard Pford, Gin und die Beziehung zu ihrer Tochter und Gin und Samuel T., die offensichtlich was füreinander empfinden, zwischen denen es aber nie zu funktionieren scheint. Und dann die Nebencharaktere mit ihren eigenen Rätseln und Problemen: Miss Aurora, Little V.E. usw. Nun fragt man sich natürlich, wie man so viel Inhalt in so ein kleines Büchlein stecken soll, aber J. R. Ward hat es so geschafft, dass es perfekt scheint, alles hat seinen Sinn, alles fügt sich ineinander. Das Buch wirkt fast wie ein Puzzle, in dem jeder Handlungsstrang ein Puzzleteil darstellt, ohne das das Buch nicht ganz wirkt.

Mich hat in diesem Teil sehr gefreut, dass Maxwell, den wir ja im zweiten Teil kennenlernen durften, eine größere Rolle bekommt. Wir haben Kapitel aus seiner Sicht und lernen ihn, seinen Charakter und seine Probleme besser kennen, sodass ich sein Handeln durchaus nachvollziehen konnte. Jedoch ist mir seine Figur trotzdem in dem Buch etwas zu kurz gekommen, weshalb für mich am Ende des Buches noch vieles von ihm ein Rätsel geblieben ist, was ich sehr schade fand.

Sehr toll fand ich auch, dass der Anteil an Drama und fast schon Action in diesem Teil so hoch war. Dadurch war das Spannungslevel oft seeeehr hoch, sodass ich gar nicht mehr aufhören konnte zu lesen. Zu kurz kam mir aber, im Gegensatz zu den Vorgängern, der Erotikanteil. Dafür, dass das Buch im Genre Erotik anzusiedeln ist, bekam man davon sehr wenig mit. An sich ist das ja nichts Schlimmes, für mich macht es das Buch bloß nicht mehr zu einem Erotikbuch. Aber bei den Ereignissen und bei dem kostant hohem Spannungsniveau hat mich das auch nicht sonderlich gestört. Es fiel bloß auf, weil vor allem im ersten Teil deutlich mehr erotische Szenen vorhanden waren.

Und dann dieses Ende... Zum Einen war ich traurig, nun nach drei Teilen die Familie Bradford gehen lassen zu müssen, aber zum Anderen war ich sehr zufrieden, wie das Buch zu Ende gegangen ist. Es ist alles stimmig, alles ergibt Sinn, kein Problem (und keine Lösung) wird außer Acht gelassen. Die Autorin hat meiner Meinung nach einfach schlichtweg alles richtig gemacht. Natürlich hat J.R.Ward vor allem für das Ende noch so einige Plottwists bereit gehalten, die mich größtenteils einfach nur vom Hocker gehauen haben! Am Anfang hatte ich zwar noch so meine Zweifel, wie die Autorin in so "wenigen" Seiten noch so viel bearbeiten will, aber das Ende zeigt erst recht, wie sie das alles geschafft hat. Besonders gefallen haben mir die Charakterentwicklungen ALLER Hauptcharaktere. Jeder hat sich auf seine eigene Art weiterentwickelt und auch ein Stück weit auch sich selbst besser kennengelernt. Wie schon gesagt, das einzige, was mich zum Ende hin gestört hat, war, dass Maxwell doch deutlich zu kurz gekommen ist, aber darüber kann man wegen des gesamten Rests der Geschichte hinwegsehen.

J. R. Wards Schreibstil ist und bleibt sehr bildlich; sie beschreibt viel, worauf man sich natürlich einlassen muss, dadurch wirkt aber alles viel intensiver. In diesem Teil traut sie sich mehr an Sarkasmus heran und bringt witzige Unterhaltungen ein, was mir sehr gefallen hat. Alles in allem ist ihr Schreibstil eine runde Sache, mit vielen Beschreibungen, Sarkasmus und Ernst an den richtigen Stellen und über das ganze Buch hinweg sehr natürlich und ungezwungen.

 

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