Rezension

Alles ist uns nur geliehen

Niemalswelt - Marisha Pessl

Niemalswelt
von Marisha Pessl

Bewertet mit 4 Sternen

Ein Jahr nach dem Tod ihres Freundes Jim folgt Bee der Einladung ihrer Freundin Whitley in deren Elternhaus, um dort die alte Clique wiederzutreffen. Nach einem wilden Abend in einem Club haben die jungen Leute einen Unfall. Als sie am nächsten Morgen aufwachen, trauen sie ihren Augen nicht. Der letzte Tag hat von vorne angefangen. Ein Mann taucht auf, der sich „Wächter“ nennt und ihnen erklärt, dass sie seit dem Unfall in der „Niemalswelt“ festhängen und abstimmen müssen, weil nur einer von ihnen überleben kann, die anderen werden sterben. Die Abstimmung muss einstimmig sein, doch das ist gar nicht so einfach.

Ich mag die Grundidee des Romans. Fünf junge Leute, die in einer Art „Murmeltiertag“ festhängen und versuchen, die Wahrheit herauszufinden. Während die fünf in dieser Zwischenwelt stecken und bei den Abstimmungen zu keinem Ergebnis kommen, versucht Bee die Wahrheit über Jims Tod herauszufinden, denn sie glaubt nicht an den Selbstmord. Nach und nach stellt sich heraus, dass jeder der Freunde ein Geheimnis zu haben scheint. Je länger ihr Aufenthalt in der Niemalswelt dauert, umso mehr dieser Geheimnisse kommen ans Tageslicht.

Die Idee der Niemalswelt gefällt mir, auch wenn ich die Erlebnisse zwischendurch das ein oder andere Mal etwas langatmig fand. Durch das Erleben des gleichen Tages können sich die jungen Leute austoben und nutzen das am Anfang aus. Das langweilte mich hier und da, bis Bee damit beginnt, eine Art Zeitreise für Recherchen zu Jims Tod zu nutzen. Die Momente, die sie dadurch noch einmal mit Jim erleben kann, fand ich sehr romantisch und schön, auch wenn sie zeigen, dass Jim nicht der war, für den sie ihn hielt.

Den Schluss des Buches mochte ich sehr, auch weil er so ein „Was-ist-wahr-Moment“ war. Insgesamt hat mich Bees Geschichte sehr gut unterhalten.