Rezension

Alles okay

Alles okay - Nina LaCour

Alles okay
von Nina LaCour

Bewertet mit 4 Sternen

Warum wollte ich Alles okay lesen? Zunächst hat mich das Cover angesprochen. Ich finde, es hat etwas nachdenkliches und melancholisches. Es ist eines jener Cover, die man selbst für sich interpretieren kann. Außerdem fand ich den Klappentext ansprechend, eine Geschichte über eine junge Frau, die ihren Großvater, die einzige Familie, die sie hatte, verloren hat und nun alle Brücken abgebrochen hat um neu Anzufangen. Aber ihre Freundin findet sie und will ihr helfen, mit dem Schmerz fertig zu werden. Noch dazu ist es ein LGBT und Own Voices Buch, was mich auch Neugierig gemacht hat.

Mit seinen 208 Seiten ist das Buch recht kurz und lies sich auch schnell lesen. Der Sprachstil passt zu einem Jugendbuch.  Oft empfinde ich so kurze Bücher als nicht ausreichend, als zu oberflächlich, oder ich komme einfach erst gar nicht in die Geschichte. Dem war hier nicht so. Die Geschichte ist trotz der wenigen Seiten rund, die Botschaft kommt an und man lernt die Charaktere kennen. Trotzdem hätten es für mich gerne ein paar Seiten mehr sein dürfen.

Ein bisschen habe ich erwartet, dass mich das Buch emotional berührend wird, dem war leider nicht so. Mir tat die Protagonistin durchaus leid, aber so wirklich kamen keine Gefühle bei mir auf. Die Geschichte ist aber authentisch erzählt, man merkt, wie verloren sich Marin gefühlt hat und wie sie dann versucht sie selbst zu finden. Es gab nun keine großen Spannungspunkte, es ist eher eine ruhige und leise Geschichte, die aber trotzdem fesseln kann.

Fazit:
Alles Okay ist eine eher ruhige und melancholische Geschichte, welche durch das Cover schon gut eingefangen wird.
Trotz der wenigen Seiten ist die Geschichte rund, Emotionen kamen bei mir aber leider kaum welche auf.
Die Charaktere sind authentisch beschrieben und auch die Geschichte vermag zu fesseln, auch wenn große Spannungspunkte fehlen.
Ein Buch über Verlust, Einsamkeit und Trauer, Freundschaft und Selbstfindung.