Rezension

Alles richtig gemacht?

Alles richtig gemacht - Gregor Sander

Alles richtig gemacht
von Gregor Sander

Bewertet mit 3 Sternen

Irgendwie frage ich mich, was mir der Autor mit diesem Buch sagen wollte; besonders wenn man den Titel beachtet.

In seinem Buch erzählt er die Geschichte von Thomas und Daniel, zwei engen Freunden, die in der Nachwendezeit ihre jungen Jahre voll ausleben. Bis Daniel aus Thomas Leben verschwindet und erst Jahre später plötzlich wieder auftaucht.

Parallel wird hier sowohl erzählt aus der wilden Studienzeit der beiden erzählt als auch Einblick in Thomas Erwachsenenleben geliefert. Geschmückt wird das Ganze mit Lokalkolorit und etwas Ost-Charme. An vieles erinnern sich gerade ältere Semster, die diese Zeit noch miterlebt haben, bestimmt gerne.

Doch tatsächlich bleiben mir diese Annekdoten stärker im Gedächtnis haften als die eigentliche Geschichte. Lange hatte ich das Gefühl, dass die Handlung nur schleppend vorangeht, man nur wenig über die Protagonisten erfährt und eigentlich auch nicht viel passiert.

Dafür wird man zum Ende hin dann nochmal von einer wahren Informationsflut erschlagen, die vieles in ein anderes Licht rückt, aber den Roman in seiner nichtssagenden Art nicht rettet.

Für meinen Geschmack hat Gregor Sander mit seinem Roman nicht alles richtig gemacht, sondern vielleicht sogar vieles falsch. Aber wer kann das schon von sich und seinem Leben behaupten?

Wenn das Buch sonst schon nicht viel aussagt, so doch aber wenigstens, dass man selbst dann, wenn man immer die richtigen Entscheidungen getroffen hat, nicht sicher ist vor den falschen Entscheidungen seiner Mitmenschen.