Rezension

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Alles was ein Thriller braucht

Lazarus - Lars Kepler

Lazarus
von Lars Kepler

Einleitung: Nachdem Jurek Walter eigentlich schon seit geraumer Zeit tot sein sollte, gibt es plötzlich immer mehr Hinweise darauf, dass dies vielleicht doch nicht der Fall ist. Joona Linna ist sich sicher, dass er zurück ist, dennoch glaubt ihm zunächst niemand. Erst als es schon zu spät ist und immer mehr Menschen sterben. Joona verschwindet mit seiner Tochter, Saga weigert sich jedoch anzuerkennen, dass Jurek „von den Toten auferstanden ist“. Das ganze Buch ist gespickt mit Toden und auch unter den Hauptfiguren und deren Familien haben wie einige Tote zu beklagen.

Hauptteil: Ich hatte tatsächlich vollständig verdrängt, dass ich die vorherige Geschichte schon gelesen hatte. Es ist mir erst nach vielen Seiten aufgefallen. Mir gefällt schon das Cover sehr gut und die Tatsache, dass das Buch ein Leseband hat, macht es für mich gleich besser. Der Titel ist meiner Meinung nach perfekt gewählt. Was mich persönlich bei allen Lars KepIer Büchern stört ist, dass sie im Präsens geschrieben sind, aber das ist natürlich nur eine persönliche Abneigung. Durch die ständigen Szenenwechsel ist das Buch fast unerträglich spannend. Immer wenn es zu einem Spannungshöhepunkt kommt, verlässt man die Szene und muss wieder einige Seiten warten bis man erfährt wie es an dieser Stelle weiter geht.
Das ganze Buch zeigt, dass sich das Böse nur schwer auslöschen lässt. Viele der Figuren zeigen meiner Meinung nach ziemlich unvernünftiges Verhalten. Allerdings ist es in solch einem Fall natürlich die Hoffnung die zuletzt stirbt. Denn vor allem Saga schafft es wirklich lange sich einzureden, dass Jurek tot ist. Für den Leser ist es natürlich deutlich offensichtlicher, da man einfach mehr weiß als die Figuren, aber stellenweise ist ihre Ignoranz wirklich nervig.  Sehr fasziniert hat mich Joonas ausgeklügelter Fluchtplan. Er hat ja wirklich alle Eventualitäten einkalkuliert. Joona kommt ja auch relativ gut weg, im Gegensatz zu Saga die ja wirklich alles verliert. Der Showdown war mir tatsächlich fast ein bisschen zu einfach. Jureks Tod war zu simpel. Allgemein ist das Ende etwas schwierig. Nachdem Jurek tot ist haben scheinbar alle mehr oder weniger seinen Gehilfen vergessen. Natürlich gibt das die Möglichkeit zu einer Fortsetzung, erscheint mir persönlich aber etwas unwahrscheinlich.

Schluss:  Wirklich wieder ein sehr spannendes und fesselndes Buch. Anders hatte ich es von Lars Kepler auch nicht erwartet. Die beiden schaffen es einfach, dass man das Buch nicht mehr aus der Hand legen kann. Überrascht hat mich, wie sehr sie ihr Personal im Laufe des Buches reduziert haben, es gab wirklich einige Tode die mich sehr überrascht haben. Dass das Ende mehr oder weniger offen ist gefällt mir gut. Ist natürlich auch nervig dass man nicht alles weiß, aber dann kann man sich wenigstens wieder auf den nächsten Band freuen. Im Allgemeinen wieder ein Buch das alle Voraussetzungen eines guten Thrillers erfüllt. Somit unvermeidliche fünf Sterne.