Rezension

Allmen zwischen Kois, schönen Frauen und Mord

Allmen und der Koi
von Martin Suter

Bewertet mit 4 Sternen

Was haben Ibiza, Kois und kulinarische Köstlichkeiten gemeinsam? 
Einen Herrn von Allmen, der dem Angebot von einem Unbekannten nicht widerstehen kann. Es geht um Fische, keine Goldfische, sondern Kois. Oder genauer um "Boy", der verschwunden ist und nun muss Allmen sehr diskret nach ihm suchen. 
Wer stiehlt einen Fisch, der so empfindlich ist? Allmen und Carlos de Leon (sein Butler, Assistent und Helfer) suchen im Umkreis und lassen sich in die High Society der Insel einführen. Schnell erfährt er, was er wissen muss, doch dann geschehen Dinge, die er nicht einkalkuliert hat und es wird gefährlich.
Es ist ein Krimi, aber einer der leiseren und unaufgeregteren. Allmen neigt nicht zu Gewalt und wilden Verfolgungsjagden. Er ermittelt leise und mit scharfen Verstand, den er nur manchmal ganz leicht verliert - bei gutem Essen und Wein und schönen Frauen. 
Martin Suter hat mit Allmen und Carlos und seit einigen Fällen auch Maria ein wunderbares Trio erschaffen. Die Geschichte ist unterhaltsam, klug geschrieben und mit Ironie versehen. Es gibt immer wieder Überraschungsmomente und kleine Seitenhiebe gegen die High Society und ihrem Statusdünkel. Martin Suter beschreibt die Insel und die Villen der Beteiligten sehr detailliert, man lernt etwas über die Kois und muss sich dann immer wieder daran erinnern, dass es ein Krimi ist. Ich bin ehrlich, es dürften gern ein paar Seiten mehr Krimigeschichte sein. 
Aber trotzdem wurde man gut unterhalten und der Schreibstil von Martin Suter ist schon immer so gut gewesen, dass leider die Geschichten immer zu schnell ausgelesen sind. So kann man nur hoffen, dass es bald einen weiteren ungewöhnlichen Fall geben wird.