Rezension

Allyson wird mir langsam sympathisch...

Und ein ganzes Jahr
von Gayle Forman

Bewertet mit 4.5 Sternen

Der Titel

Beim ersten Buch bemängelte ich, dass man bei dem Titel Nur ein Tag annehmen könnte, es würde sich lediglich um einen Tag drehen. Mit Und ein ganzes Jahr haben wir hier das Gegenstück. Im Prinzip fasst das wiederum den Inhalt der Fortsetzung zusammen: Wir erfahren, wie es Willem im Jahr danach geht. Finde ich einen wirklich passenden Titel.

 

Das Cover

Das Cover finde ich – wie bei Band 1 – wirklich sehr schön.

Bei dem gebrochenen Herz musste ich im ersten Moment sofort an jede Menge Herzschmerz denken – was sich ja auch im Laufe des Buches bestätigte.

Außerdem wird durch den blauen Hintergrund gleich deutlich, aus wessen Sicht, nämlich aus Willems, das Buch geschrieben ist.

Toll finde ich vor allem, dass das Thema bzw. das Cover sozusagen vom ersten Buch übernommen wurde. Durch die zweite Hälfte des Herzes wird angedeutet, dass der Liebeskummer vergeht bzw. dass die beiden Protagonisten wieder zusammenfinden. Man weiß – oder hofft – gleich, dass Allysons Liebe – oder was auch immer sie fühlt ;) – von Willem erwidert uns es für die beiden zu einem guten Ende kommen wird.

Was mir allerdings an dem Umschlag nicht so gut gefällt ist, dass das Material sich ziemlich schnell abnutzt. Ich behandle Bücher wirklich immer gut und bemühe mich, sie nicht fallen zu lassen usw. Allerdings sieht man bereits nach dem ersten Lesen die Gebrauchsspuren und teilweise ist der Umschlag schon ziemlich abgewetzt. Wirklich sehr schade…

 

 

Die Protagonisten

Ich muss ehrlich sagen, ich war froh, dass Allyson nur eine Nebenrolle spielte und es ganz um Willem und seine Erlebnisse geht. Auch geht er meiner Meinung nach viel besser mit dem Geschehenen um als Allyson. Die ist mir persönlich in Band 1 viel zu selbstmitleidig; sie betrauert einen Verlust von etwas, das gar nicht ihr gehört. Ich finde, Willem ist sich durchaus bewusst, dass es nur ein Tag war. Seine Nachforschungen finde ich deshalb auch wirklich ausreichend.

Was ich außerdem toll finde, ist, dass er wieder Theater spielt und dabei außerdem das Ganze viel besser zu spüren bekommt. Es war wirklich spannend, diese Erfahrung Willems aus seiner Sicht zu lesen. Man merkt dabei, wie viel ihm die Schauspielerei tatsächlich bedeutet.

 

Die Story

Am Anfang dachte ich noch: Nein, bitte nicht! Willem hat zu Beginn auch nur von Allyson gesprochen, so wie sie es in Band 1 macht, was mich extremst genervt hat. So war ich wirklich froh, als er Paris verlassen und nach Hause zurückgekehrt ist. Seine verschiedenen Reisen sind zwar auch nur Teil seiner Suche, aber Willem genießt die Dinge – zumindest teilweise – auch und orientiert sich nicht nur an Allyson und dem verzweifelten Wunsch, sie zu finden. (Ich sollte aufhören, sie schlecht zu machen… ;))

Ohne zu viel vorgreifen zu wollen – es passiert in Band 2 etwas. Willem macht eine Entwicklung durch, die ich nicht erwartet hätte und verändert sich sehr zum positiven (als ob er nicht schon vorher toll war…).

 

Mein Fazit

Mir gefällt Band 2 wirklich viel besser als das erste Buch! In Willem kann ich mich viel besser hineinfühlen, da er sich nicht so auf sich selbst fixiert, sondern auch neue Leute kennenlernt und lernt, mit verschiedenen Dingen besser klarzukommen.

Gerne hätte ich aber noch gelesen, wie für ihn der Tag mit Allyson war. Auch der Anfang war etwas abrupt, aber ich kann doch sehr gut damit leben. :)

Ich denke, von Gale Forman werde ich auf jeden Fall noch das ein oder andere Buch in die Hand nehmen – so wenig wie sie mich mit Band 1 fesseln konnte, so sehr hat mich doch jetzt die Lust nach mehr gepackt.

Und dank Willem ist mir Allyson auch nicht mehr sooo unsympathisch. ;)