Rezension

Diese Rezension enthält Spoiler. Klicken, um alle Spoiler auf dieser Seite lesbar zu schalten.

Als der Tag begann

Als der Tag begann - Liz Murray

Als der Tag begann
von Liz Murray

Bewertet mit 4.5 Sternen

Inhalt:
Liz Murray wächst zusammen mit ihrer Schwester in der Bronx auf. Da beide Eltern schwer drogenabhängig sind, erfährt sie schon als kleines Kind, was Hunger und Armut bedeuten. Zur Schule geht Liz kaum und so kommt es, dass sie schließlich mit 15 obdachlos ist. Als ihre Mutter schließlich an Aids stirbt, beginnt Liz ihr Leben neu zu ordnen.

Meinung:
Um ehrlich zu sein, bin ich dem Buch skeptisch gegenübergetreten. Ich hatte die Befürchtung, dass viele Abschnitte des Buches erfunden worden, um die Geschichte zu dramatisieren und sie somit unglaubwürdig rüberkommt. Dem war absolut nicht so. Ich hatte nicht eine einzige Sekunde das Gefühl, das diese Lebensgeschichte nicht genauso abgelaufen ist, wie sie geschildert wurde. 
Schon als kleines Kind wusste Liz Murray genau Bescheid, das ihre Eltern drogenabhängig sind. Sie haben es nie wirklich verheimlicht und so haben sie ihr ganzes Geld, statt in Essen und Kleidung in ihre Sucht investiert. Bemerkenswert hierbei war, das Liz schon in ihren jungen Jahren, ihren Eltern kaum die Schuld daran gegeben hat, dass sie praktisch arm waren, sondern wusste das die Eltern durch ihre Sucht einfach nicht anders können. Es wird oft erwähnt, das Liz ihre Eltern liebt und das ihre Eltern auch ihre Kinder lieben. 
Durch ihre ständige Schulschwänzerei, um Geld aufzutreiben, kommt Liz zwischenzeitlich in ein Heim. Ich war schockiert, wie die Zustände dort sind und vor allem, wie die Sozialarbeiter mit den Kindern und Jugendlichen dort umspringen. Sie haben Liz praktisch die Schuld an der Situation gegeben. Dabei hat sie nie gelernt, wie ein normales Leben abläuft. Ihr wurde nie erklärt wie und vor allem warum man richtig in die Schule geht. Mit 15 wird Liz Murray obdachlos und tingelt von einem Kumpel zum anderen um einen Schlafplatz, was zu Essen und eine warme Dusche zu bekommen. Als ihre Mutte an Aids stirbt und sie immer tiefer und tiefer in die Obdachlosigkeit und Abhängigkeit von Anderen hineinrutscht, beschließt die wieder in die Schule zu gehen und ihren Highschool Abschluss nachzuholen. Als sie endlich in eine Schule aufgenommen wird, ist es regelrecht herzzerreißend zu sehen, dass es doch noch gute Menschen auf der Welt gibt. Ihre Leher sind toll und unterstützen Liz vor allem darin einen Sinn in ihrem Leben zu finden. Bestärkt durch sehr gute Noten und einem Stipendium bewirbt sie sich schließlich in der Eliteuni Harvard und wird angenommen.

Fazit:
Liz Murray hat es mit ihrem hervorragendem Schreibstil geschafft, dass sich der Leser sehr gut in ihrer Biografie hineinversetzen kann und diese Geschichte quasi selbst erlebt. Ein MUSS in jedem Bücherregal.