Als sei es aus der Ferne beobachtet...
Bewertet mit 4 Sternen
Philip Roths Roman "Jedermann" ist inhaltlich schon in anderen Rezensionen dargestellt worden.
Aus einer größeren Distanz beschreibt der Autor ein Leben und dessen Niedergang. Die Schnitte in Form von Rückblenden sind sorgsam gesetzt, sodass ein schemenhaftes Bild eines Daseins entsteht, das austauschbar zu sein scheint. Schemenhaft im Überblick, mit einigen klaren Details der beschriebenen Lebenssituationen. Jedermann ist schließlich jeder.
Mit dem direkten Fokus auf Krankheit und Zerfall und einem indirekten auf Sex erlebt der Leser den Niedergang eines Menschen in vielen Facetten.
In ruhiger, angenehm zu lesender Sprache ist das dünne Buch kurzweilig und lädt zum nachdenkan ein. Ohne erhobenen moralischen Zeigefinger, ohne Besserwisserei kann sich jede Leserin / jeder Leser das herausziehen, was ihr oder ihm im Augenblick des Lesens wichtig erscheint.
Lesenswert und kurzweilig.