Rezension

Als wäre man selbst mit an Bord

Über uns der Himmel, unter uns das Meer
von Jojo Moyes

Bewertet mit 5 Sternen

Inhalt:
Über das Meer zu dir
Australien 1946. Sechshundert Frauen machen sich auf eine Reise ins Ungewisse. Ein Flugzeugträger soll sie nach England bringen, dort erwartet die Frauen ihre Zukunft: ihre Verlobten, ihre Ehemänner – englische Soldaten, mit denen sie oft nur wenige Tage verbracht hatten, bevor der Krieg sie wieder trennte. Unter den Frauen ist auch die Krankenschwester Frances. Während die anderen zu Schicksalsgenossinnen werden, ihre Hoffnungen und Ängste miteinander teilen, bleibt sie verschlossen. Nur in Marinesoldat Henry Nicol, der jede Nacht vor ihrer Kabine Wache steht und wie sie Schreckliches erlebt hat im Krieg, findet sie einen Vertrauten. Eines Tages jedoch holt Frances ausgerechnet der Teil ihrer Vergangenheit ein, vor dem sie ans andere Ende der Welt fliehen wollte …
Ein berührender Roman über Hoffnung, Schicksal und Liebe – inspiriert von Jojo Moyes’ eigener Familiengeschichte.

Mein Leseeindruck:
Mein erstes Buch von Jojo Moyes und ich frage mich heute wirklich wieso ich nicht schon viel früher einen ihrer Romane gelesen habe. Sie schreibt so wundervoll! Man hat teilweise das Gefühl mit an Bord des Flugzeugträgers zu sein.
Mehrere hundert Frauen werden nach Ende des Krieges per Schiff (in diesem Fall mit dem Flugzeugträger "Victorious") von Australien nach England gebracht, wo sie von ihren Verlobten oder Ehemännern bereits sehnsüchtig erwartet werden. Dabei könnten die Frauen nicht unterschiedlicher sein! Die Geschichte fokussiert sich auf vier dieser "Bräute", die sich gemeinsam eine Kabine teilen und somit Tag und Nacht miteinander verbringen (müssen). Mit der Zeit erfährt man immer mehr aus ihren Vergangenheiten und Schicksalen. Immer im richtigen Moment wenn ich dachte, jetzt zieht sich das Buch leider doch, erfährt man wieder etwas Unvorhergesehenes vom Alltag auf dem beengten Schiff oder aus der Vergangenheit der Frauen. Es wird nie langweilig.
Ich fand diese Geschichte unglaublich faszinierend! Man muss sich das einmal vorstellen: Man verlässt einfach alles: Die Familie, Freunde, die Heimat und ist dann wochenlang auf einem Schiff gefangen mit fremden Menschen um in eine ungewisse Zukunft zu fahren. Man hofft auf ein sorgenfreies, wundervolles neues Leben mit seinem Liebsten und dessen Familie, aber eine Gewissheit gibt es nicht. Außerdem kann bei einer so langen Strecke ohne viel Kontakt zur Außenwelt einiges passieren, was die eigene Welt völlig aus den Fugen bringt.... Was für mutige Frauen müssen das damals gewesen sein!
Die einzelnen Geschichten sind fiktiv, aber das große Ganze basiert auf wahren Begebenheiten. Gefühlvoll, spannend, absolute Leseempfehlung!