Rezension

Als wir unsterblich waren

Als wir unsterblich waren - Charlotte Roth

Als wir unsterblich waren
von Charlotte Roth

Bewertet mit 5 Sternen

Alexandra lebt mit ihrer Oma, die mittlerweile 93 Jahre alt ist, in Ostberlin. Es ist der Tag des Maurerfall im November 89 und Alex lässt sich von ihrer Freundin überreden "nach drüben" zu schauen. Sie wird von ihrer Freundin durch die Menschenmassen getrennt und landet in den Armen von Oliver, der im Westen lebt. Hier beginnt die eigentliche Geschichte, denn in Oliver erkennt Alexas Oma einen anderen Mann wieder und nun wird die Geschichte von Alexandras Oma, ihrer Familie und Freunde erzählt und zwar vor dem ersten Weltkrieg bis zum zweiten Weltkrieg und danach. Hier wird die politische und gesellschaftliche Entwicklung Deutschlands durch das Leben von Alexandras Oma lebendig und die Autorin erzählt so gut, dass ich mit Alexandras Oma um die Toten trauern musste. Ich hatte das Gefühl, die Menschen von denen erzählt wird, wirklich kennengelernt zu haben. Obwohl die Hauptdarstellerin ja eigentlich Momi nebst ihrer großen Liebe ist, haben mich insbesondere Harry und seine Familie nebst Kuttel besonders angesprochen.
Da dieses Buch auf einem Stück eigenen Familiengeschichte der Autorin beruht, obwohl für mich gar nichts erfunden wirkt, spreche ich der Autorin mein größtes Kompliment aus. Dieses Buch hat mich zutiefst berührt und es ist auf keinste Weise eine kitschige Familiengeschichte, sondern ein sehr aufrüttelndes und berührendes Stück Familien- und Zeitgeschichte. Eine absolute Leseempfehlung für alle die Familiengeschichten mögen und gleichzeitig den politischen und gesellschaftlichen Geist der Vergangenheit einatmen möchten!
Ich würde, wenn ich könnte, 6 Sterne geben!