Rezension

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Also ein Krimi, der unter die Haut geht, also ran an die ca. 400 Seiten.

Das Wesen - Arno Strobel

Das Wesen
von Arno Strobel

Bewertet mit 5 Sternen

Ein beeindruckendes, schauriges Buch, was das letzte Buch von Arno Strobel noch übertrifft. Es wird in zwei Handlungsträngen erzählt, eine von früher und eine aus den heutigen Zeiten. Am Anfang ist es ein wenig schwierig, da hinein zu steigen, aber wenn man die Handlung verstanden, dann ist es eigentlich ganz einfach zu lesen. Leider ist es manchmal recht schwierig, so oft hin und her zu wechseln und meist ist ein Kapitel nur 3 Seiten lang. Leider scheint das Buch sehr durchscheinend zu sein, denn wer sich ein wenig auskennt in der Materie, weiß ungefähr, wer der Täter ist und wer lügt und wer nicht. Und Arno Strobel macht es ziemlich einfach, denn ich hatte es schon relativ früh heraus und habe mich nicht getäuscht,leider lassen auch die beiden Cops sehr zu wünschen übrig, sie passen in ein Schema, gut und böse, aber leider nicht sehr emotionsreich, sondern eher gelangweilt und durchschnittlich. Es ist ein Thriller der besonderen Art, der sich sehr spannend liest, da man nie richtig weiß, ob die neuen Fakten stimmen oder nicht.

Zum Inhalt, wir lernen zwei Ermittler kennen, die schon lange miteinander arbeiten, ein jüngerer und ein älterer, die beide Familien haben und sich schon angefreundet haben. Dann lernen wir den Psychiater kennen, vor dessen Tür die zwei Ermittler eines Tages stehen und sind nicht minder überrascht, das es der Psychiater ist, den sie schon damals in das Gefängnis gebracht haben, welch eine Überraschung. Nur diesmal zeigt er eine Wohnung, die gar nicht zu einem Arbeitsplatz passt als Psychiater, aber er ist auch nicht sehr kooperativ, denn er hat den beiden Cops es immer noch nicht von damals verziehen, dass sie ihn in das Gefängnis gebracht haben. Dann ist ein kleines Mädchen verschwunden, angeblich ist sie die Tochter von dem ominösen Doktorchen Lichner, nur er bestreitet ein Kind zu haben, aber alle Tatsachen genau wie damals, so auch heute, sprechen gegen ihn. Die Ermittlungen beginnen, während der ältere CopMenckhoff auch wieder davon überzeugt ist, das er schuldig ist, während der jüngere Seifert anfängt zu zweifeln, obwohl alles gegen Lichner spricht. Tja, aber ist er der wahre Mörder damals, wie auch heute, oder will er sie nur zum Narren halten? Eine Nachbarin erzählt, sie habe ein kleines Mädchen bei Lichner gesehen und so wandert er in Untersuchungshaft, aber das Mädchen scheint unauffindbar und die Nachbarin ändert auch plötzlich wieder ihre Meinung, Lichner soll ihr Geld gegeben haben, leider gerät Lichners frühere Freundin in die Mitte der Ermittlungen, leider war sie damals auch schon mal mit Menckhoff zusammen und als I-Tüpfelchen war sie auch noch Patientin von Lichner. Aber sie deckt ihn auch wieder heutzutage, weil sie wahrscheinlich nicht so ganz klar im Kopf ist, so hat es den Anschein.

Jetzt zieht sich die Story ein wenig in die Länge, es kommt immer wieder zu Beweisen, die aber scheinbar gar keine sind und dann wieder doch, alles ein wenig undurchsichtig. Dann erfahren sie von einer anderen Wohnung Lichners und dort werden sie fündig, sie finden dort Kisten mit der Therapie von Nicole, dort widerspricht sich auch vieles, aber sie kommen der Sache immer näher.

Am Ende eskaliert alles, Menckhoff denkt, das Nicole etwas mit dem Kind zu tun hat, denn in den Akten hat man viel lesen können, das sie eine sehr schlechte Kindheit hat, sie soll von ihren Vater sexuell mißbraucht worden sein und das jahrelang. Und jetzt alle Kinder von ihren bösen Vätern beschützen will und am Ende entführt sie auch noch Menkhoffs Tochter, denn sie will gesehen haben, als sie noch zusammen waren, das er seiner Tochter zu nahe gekommen ist und hat sie entführt und Menkhoff ist ihr auf der Fährte. Er folgt ihr zu einer Hütte und Seifert soll draußen bleiben und warten, bis er hinauskommt. Dann geht alles ziemlich schnell, es fällt ein Schuss und dann kommt auch noch Lichner dazu und als Menkhoff aus der Hütte kommt, ist nur seine Tochter bei ihm. Dann sagt Lichner zu ihm, das er schon immer wusste, das Nicole die Mädchen alle umgebracht hat und au es diesmal halt nicht geschafft habe, aber das er unschuldig ist, aber er hat halt gedacht, er kann sie heilen. Doch dann passiert was kurioses, denn Nicole kommt auch aus der Hütte heraus und dann bricht Lichner fast zusammen, denn er kann da nicht glauben, was er sieht und er hat sich selbst ans Messer geliefert. Menkhoff erzählt dann Seifert, das er in die Hütte reinkam un d das Nicole niemals seiner Tochter was angetan hätte und dann hat er einen Plan gefasst, er hat einen Schuss abgegeben und alle haben mitgespielt, denn Nicole wurde von Lichner unter Hypnose gesetzt, so das sie immer geglaubt habe, sie sei schuld. Aber es hat ein gutes Ende genommen, alle sind wohlauf und das Ende hat zwar nicht so sonderlich überrascht, aber es war sehr spannend auf den letzten Seiten, da hat Strobel wieder gezeigt, was er kann, ich warte schon auf den nächsten Krimi von ihm, da er nicht so blutig ist und meist mehr mit der Psyche spielt. Also ein Krimi, der unter die Haut geht, also ran an die ca. 400 Seiten.

Zum Vorgänger, dem Trakt hat sich das Wesen schon gesteigert, obwohl ich den Trakt zuweilen spannender fand, aber lesenswert auf jeden Fall.