Also - ich liebe dieses Buch!
Bewertet mit 5 Sternen
Zum einen trifft es beim Thema genau einen Nerv bei mir – ich stehe auf solche Liebesgeschichten: Zunächst hassen die beiden sich (der Mann hat ein bisschen die Oberhand ist ihr aber dennoch verfallen), es wird immer klarer, dass die beiden sich eigentlich lieben, die Spannung und die Anziehungskraft wird immer deutlicher, sie kriegen sich.
Kein Meisterwerk der Weltliteratur, aber dennoch sehr gute Unterhaltung – hier auch wirklich gut umgesetzt. Also wen dieses Thema ebenfalls anspricht, der ist hier richtig.
Dass er sich oft ziemlich arschlochmäßig verhält ist ja hier schon zahlreich angemerkt worden. Aber er handelt und reagiert ja nur so, weil er sie eben so sehr liebt! - und er eben aufgrund seiner persönlichen Lebensgeschichte ein rauerer Charakter ist. Dass man ein solches Verhalten nicht mit allem rechtfertigen kann ist klar und einiges ist schon ziemlich grenzwertig... Aber man kann ihn vielleicht ein bisschen verstehen und ihm eben verzeihen. Mir ist somit auch Viscious als Charakter sympathisch. Im Gegensatz zu einem richtigen Arschloch, welches in der Realität ja häufiger mal vorkommen soll, habe ich gehört.
Auch Emilia ist mir als Charakter sympathisch - ihre Handlungen sind für mich zudem nachvollziehbar und verständlich.
Zudem ist das Buch stilistisch wirklich gut geschrieben: es gibt kaum sprachliche Wiederholungen (wie nervig ist es, wenn die Protagonisten einer Geschichte in aufgewühlten Situationen dauernd krächzen oder eine Hand sich immer so anfühlt „als würde sie sich förmlich durch den Stoff auf ihren Körper brennen“ – by the way: wie fühlt sich sowas überhaupt an? Ich habe dieses Empfindungsphämomen noch nie erlebt. ;) ) - oder wenn oftmals Plattitüden verwendet werden wie „sein Herz schlug so heftig, als wäre er gerade einen Marathon gelaufen“ oder „sie machte auf dem Absatz kehrt“. All diese sprachlichen Unfeinheiten kommen bei Viscious Love kaum bis gar nicht vor.
Wirklich ein aufregendes Buch, bei dem ich ein bis zig Mal Gänsehaut hatte und welches mich bis zum Ende gefesselt hat – ich konnte es kaum an die Seite legen.