Rezension

Altbekanntes spannend verpackt

Die Farben des Blutes, Band 1: Die rote Königin
von Victoria Aveyard

Bewertet mit 5 Sternen

Die rote Königin ist ein Buch, das gefühlt schon jeder gelesen hat und schon ewig auf meinem SUB schmorrte. Ich hatte auch das Gefühl, dass man es entweder sehr mag, oder so gar nicht und war sehr gespannt, in welcher Riege ich mich einreihen würde. Zum Glück, war es ersteres.

Altbekanntes spannend verpackt
Zugegeben, der Plot ist im Jugendbuch Bereich längst nichts Neues mehr, greift er nämlich drei wohlbekannte Motive auf: Ein dystopisches Setting (wobei sich, das eher wie ein YA Fantasy Setting anfühlt), ein Mädchen das geheimnisvolle Kräfte an sich entdeckt und die anstehende Heirat in ein Königshaus. Gerade jetzt, wo ich das Buch vier Jahre nach Erscheinung lese, ist es längst nicht mehr innovativ zu nennen.

Dennoch hat es mich wunderbar unterhalten warum?
Zu einem lag das an Mare. Sie war mir gleich sympathisch.  Sie ist selbstbewusst und bleibt sich selbst treu, ist aber auch keine strahlende Heldin ohne Fehler, denn sie neigt dazu übereilt zu handeln. Dazu entwickelt sie einfach eine richtig coole Badass Fähigkeit und nicht sowas langweiliges, schon tausendmal Dagewesenes. Überhaupt sind die vielen Variationen der Fähigkeiten der Adelshäuser sehr interessant und bereichern den Weltenentwurf beträchtlich.
Dieser ist in seiner Gesamtheit zwar auch nicht neu, aber trotzdem solide und spannend. Der Krieg sorgt für die nötige Bedrohung und der damit verbundenen angespannten Atmosphäre, wobei die gesellschaftliche Hierarchie und Unterdrückung der Roten die eigentliche große Konfliktquelle ist.

Am besten an dem Buch gefallen hat haben mi die Entwicklungen rund um Cal. Er ist ein undurchsichtiger Charakter, während ich bei Maven sofort wusste woran ich war, was ihn ungemein interessanter machte. Besonders gut fand ich wie dargestellt wurde, dass jahrelange Überzeugungen nicht einfach so über Bord geworfen werden können. Bei ihm bin ich auf jeden Fall sehr gespannt auf seien weitere Entwicklung.
Viel gelobt wird ja auch der Plottwist am Ende, nun ich habe ihn mir ziemlich schnell gedacht, liegt aber auch daran, dass ich einfach schon so viel in dem Genre gelesen habe, andere dürfte es doch überraschen.

Fazit:
Die rote Königin erfindet das Rad bei weitem nicht neu, die Geschichte ist aber dennoch unterhaltsam und kann von mir daher trotzdem empfohlen werden. Ich werde die Reihe jedenfalls erstmal weiterverfolgen.