Rezension

Alte Liebe rostet nicht ;-)

Vielleicht mag ich dich morgen
von Mhairi McFarlane

Bewertet mit 4 Sternen

Cover
Das bunte, verspielte Cover hat sofort mein Interesse geweckt. Ich mag es einfach, wie die beiden Figuren und der Buchtitel angeordnet wurden. Besonders die männliche Person scheint förmlich ins Bild zu schweben.

Inhalt
Die 32-jährige Anna trifft nach 16 Jahren beim Klassentreffen genau jenen Typen wieder, der ihr damals den Schulalltag zur Hölle machte. Damals war sie noch die ängstliche, pummelige und so gern gehänselte Aureliana Alessi und heute ist sie eine schöne und begehrenswerte Frau Professorin. Ihr Erzfeind Medienexperte James Fraser erkennt sie nicht wieder und möchte sie kennenlernen. Das ist Annas Chance, ihm endlich alles heimzahlen, was er ihr je angetan hat.

Meinung
Die Autorin McFarlane hat einen authentischen, witzigen Roman mitten aus dem Leben geschrieben. Denn Mobbing ist in der heutigen Zeit leider alltäglich und keine Randerscheinung mehr. Ihr Sprachstil ist leicht und frisch. Schnell findet man in den Plot hinein. Für Anna hege ich sofort Sympathie, denn sie wurde als Teenager böse gemobbt und will sich nun an ihrem Peiniger James rechen. Die Zeit der stummen Duldung ist vorbei, nun kämpft sie mit den Waffen einer Frau - großartig und sehr unterhaltsam. Jetzt muss sie sich ihren Ängsten stellen und vielleicht wird ihre Zeit als Dauersingle damit auch bald vorbei sein? Die geschilderten Internetdates finde ich gruselig - bäh. Dort findet man alles andere als einen aufrichtigen Lebenspartner. Sicher ist die Handlung mehr als vorhersehbar und die Erzfeinde werden nach langem Hin und Her zueinander finden. Doch gerade die nicht immer reibungsfreie Annäherungsphase zwischen Anna und James macht diesen Roman so lesens- und liebenswert. Anna und James sind äußerlich wie Feuer und Wasser und sich doch innerlich viel ähnlicher als gedacht. Hitzige und freche Wortwechsel später werden beide nicht mehr dieselben sein. Besonders die wilden Fahrten mit der Gefühlsachterbahn haben mir gefallen. Darüber hinaus mochte ich den Fakt, dass die kesse Anna Byzantinistikprofessorin ist und es dementsprechend auch historische und intellektuelle Passagen gab.
Die Sprache ist modern, frisch und sehr humorig. Nur manches Mal ein wenig ordinär, weshalb ich einen Stern abziehen muss.

Fazit
Ein spritzig-witziger Roman mit viel Emotionen, der sich bestens als Urlaubslektüre eignet.