Rezension

Alte Sünden

Whisky mit Schuss - Melinda Mullet

Whisky mit Schuss
von Melinda Mullet

Zum Inhalt:
Abigail Logan wird die große Ehre zu Teil, dass ihr Whisky für eine Prämierung in Betracht gezogen wird. Gemeinsam mit Hund Liam, Geschäftspartner Grant und platonischem Freund Patrick reist sie in einem gediegenen Landhotel an, wo sich schon eine illustre Runde aus anderen Whisky-Produzenten und Juroren eingefunden hat. Dass Brenda, eine alte Flamme Grants, ebenfalls vor Ort ist, wird zu Abis kleinstem Problem, nachdem die erste Leiche auftaucht. Und bei einer bleibt es nicht…

Mein Eindruck:
Cover, Titel und auch Klappentext suggerieren einen Cosy-Crime mit Humor, das ist bei „Whisky mit Schuss“ nur teilweise der Fall. Zwar sorgen insbesondere die Auftritte von Liam für einige Schmunzler, der Kriminalfall selbst ist jedoch bierernst gestaltet, - wenn man das in einer Whisky-Geschichte so nennen darf. Dennoch kommt man als Krimi-Liebhaber voll auf seine Kosten: Die Charaktere sind vielschichtig entwickelt, der Fall spannend, das Tatmotiv nachvollziehbar und plausibel. Dazu lernt man so Einiges über Whisky und diejenigen -  zumeist Männer - die sich mit dieser Art der alkoholischen Gärung beschäftigen. Wenn es auch einige Ungereimtheiten gibt (welcher Polizist lässt eine entfernte Bekannte durch die Ermittlung tapsen und fotografieren, nur weil seine Kollegen nicht greifbar sind?) und die privaten Verwicklungen der Protagonistin einem französischen Drama entlehnt scheinen (wer spricht, dem kann geholfen werden), macht das Gelesene so viel Spaß, dass darüber der Mantel des Schweigens gelegt werden kann.
Es gefällt, dass der Mord vollständig geklärt wird, ein großer Cliffhanger privater Natur lässt auf den nächsten Fall hoffen.

Mein Fazit:
Anders als durch Klappentext und Titel erwartet, trotzdem gut