Rezension

Alte&Neue Perspektive

Der grüne Palast - Peggy Hohmann

Der grüne Palast
von Peggy Hohmann

Bewertet mit 4.5 Sternen

Das Cover ist sehr elegant, die Farben und das Motiv passen perfekt zur Thematik und die Buchstaben sind erhaben.

Die Erzählperpektive die hier gewählt wurde, ist etwas anders und erinnerte mich zuerst etwas an Dracula.Das Geschehen wird in Briefen geschildert, welche die verschiedenen Akteure (z.B. Leopoldine, Metternich oder Kaiser Franz I) aneinander schicken oder empfangen.Das lässt natürlich auch immer Raum dafür, dass die Personen das Wissen anderer Akteure nicht haben oder einen vollkommen untershciedlichen Eindruck von derselben Person vermitteln. Anfangs skeptisch, hat mir dieser Stil nach einer Einlesephase sehr gut gefallen.Auch der Schreibstil liest sich sehr angenehm.

Die Geschichte beschreibt die Vermählung von Erzherzogin Leopoldine, Tochter von Kaiser Franz I. mit dem Sohn des portugiesischen Königs, Dom Pedro.Mit von der Partie ist der attraktive Schachfigurenschieber Metternich und seine persönliche Eiskönigin.Leopoldine findet in Brasilien (Kolonie Portugals) ein Land vor, dass ganz anders ist, als es ihr beschrieben wurde.

Das Buch bekommt von mir viereinhalb Sterne, weil ich es fast in einem Zug durchgelesen habe, es meinen Vorstellungen von einem historischem Roman entspricht und nette Einblicke geboten hat.

Kleine Kritikpunkte gibt es dennoch, ich hätte gern mehr zeitgemäße Vokabeln gehabt..nur ein echantiert reicht da nicht, die Asudrucksweise hätte noch epochenadäquater sein können und falls man nun glaubt es sei zu kompliziert für den Leser würden Fußnoten ihr Übriges tun. Im Anhang werden zwar ein paar Dinge richtiggestellt und auch das Schicksal leopoldines entspricht in großen Teilen historischen Tatsachen, ein paar Anpassungen mehr hätten dem Buch aber womöglich noch das entscheidende Etwas gegeben.
Trotz dieser kleinen Punkte ist der Roman eine wirklich runde Sache.