Rezension

Alter Vermisstenfall – neues Leben ?

Als der Sommer verschwand -

Als der Sommer verschwand
von Josephine Cantrell

Clara lebt mit ihrem älteren Mitbewohner Oscar in London in einer Art WG. Als Oscars Bruder stirbt, erbt er sein altes Elternhaus in Irland und vermacht es kurzerhand direkt an Clara.

Da diese beruflich wie privat in einer Art Findungsphase ist, fährt sie kurzerhand nach Irland, um sich das „Schloss“, wie es die Einwohner dort nennen, anzuschauen. Doch sie ahnt nicht, dass mit der Erbschaft ein alter Vermisstenfall einhergeht, der sie nicht mehr loslässt. Kann sie das Rätsel gemeinsam mit dem Tierarzt Jon nach mehr als 50 Jahren noch aufklären?

Das Buch besticht nicht unbedingt durch sein Cover, da es durch die Brauntöne wenig auffällig scheint. Umso interessanter ist der Inhalt, der den Leser direkt abholt.

Der Schreibstil ist wunderbar leicht, die Kapitel recht kurz und die Handlung nimmt durch die unverhoffte Erbschaft schnell Fahrt auf, so dass man unbedingt wissen will, was es mit dem Elternhaus auf sich hat.

Die Protagonisten sind allesamt gut dargestellt und man schließt sie schnell ins Herz, insbesondere Oscar mit seinen Eigenheiten fand ich herzerwärmend. Aber auch Clara und Jon sind schön ausgearbeitet und liebenswürdig. Die Liebesgeschichte zwischen den beiden nimmt nur wenig Raum ein und ist recht slow-burn, da das Augenmerk sehr auf den Vermisstenfall und die Geschichte des Hauses gelegt wird, was mir persönlich aber sehr gut gefallen hat.

Auch wenn man zunächst wirklich im Dunkeln tappt, war die Auflösung für mich als alte Hobbyermittlerin dann natürlich nicht mehr allzu verwunderlich, wenn man die Hinweise während des Buchs nicht übersehen hat, aber das hat dem Ganzen keinen Abbruch getan und ich hatte wirklich eine tolle Lesezeit. Daher gibt’s von mir eine klare Leseempfehlung!