Rezension

Altes Kinderbuch in modernisierter Fassung

Die Weihnachtsgans Hermine - Thomas Brussig

Die Weihnachtsgans Hermine
von Thomas Brussig

Bewertet mit 4 Sternen

Es geht um seinen Ruf als bester Fernsehkoch. Denis F. Degenkolb will das weihnachtliche Kochduell mit einem Gänsebraten gewinnen. Da kommt es ihm gerade recht, dass per Post ein großes Paket mit der Aufschrift »Lebende Tiere« eintrifft, aus dem eine Gans ihren Kopf reckt. Seine Kinder taufen sie Hermine. Besonders der sechsjährige Fabio hat seinen Spaß mit ihr, nachdem er entdeckt hat, dass sie sofort stillsteht, wenn man einen Staubsauger einschaltet. So ist das Glück allgemein, bis Vater Degenkolb sein Messer wetzt und »zur Sache kommen will«. Unter lautem Geschnatter reißt Hermine aus. Fabio ist untröstlich, Vater Degenkolb hat ein schlechtes Gewissen und die Mutter den rettenden Einfall.

Zum Cover: Ich habe kaum noch ein so hochwertig verarbeitetes Cover bei einem Buch gesehen. Was wahrscheinlich auch den hohen Preis des Buches erklären kann. Der Karton des Einbandes ist sehr stabil und der Rand ist sogar in Leinen gefasst. Die goldene Schrift darauf wirkt natürlich umso effektiver. Diesen Wert werden aber wahrscheinlich nur Erwachsene erkennen können. Kindern ist Leinen herzlich egal.

Zur Geschichte: Dies ist eine modernisierte Fassung der Weihnachtsgans Auguste aus den 50er Jahren. Die Geschichte wurde mit moderneren Bildern gestaltet und natürlich auch die Sprache wurde angepasst und auch der Handlungsstrang weitgehendst modernisiert. Die Spannung und der Witz wurde gesteigert. Es ist eine schöne Geschichte,  nur leider finde ich die Originalversion ehrlicher. In dieser Fassung lügen die Eltern die Kinder mehrfach an, was mir persönlich so gar nicht gefällt. Aber es gibt ja das Happy End.

Fazit: Eine moderne Fassung voller Witz der Weihnachtsgans Auguste. Leider verliert sie aber ein wenig der Ehrlichkeit des Originalbuches.