Rezension

Am Ende - alles offen

Der Strand: Vermisst -

Der Strand: Vermisst
von Karen Sander

Bewertet mit 3.5 Sternen

Die Story beginnt sehr spannend, denn als die gehörlose 19-Jährige Lilly Sternberg verschwindet und von ihrem Handy ein Foto von einer kryptischen in Sand gemalten Nachricht an ihre Freundin Fabienne gesendet wird, wird die Suche nach ihr aufgenommen. Das Cover des Buches, dass einen Holzplankenweg zum Strand direkt ans Meer zeigt, inklusive Wind, aufkommender Dunkelheit und schäumender Wellen, gibt gut die Atmosphäre wieder. Irgendwie heile Welt und trotzdem unheilvoll.
Die Autorin erzählt in kurzen, knappen Kapiteln aus verschiedenen Sichtweisen, was passiert. Ich lerne viele Menschen kennen und erfahre puzzleteilartig etwas über sie, doch vieles wird nur angedeutet. Kriminalhauptkommissar Tom engelhardt, der vor kurzer Zeit sich hat nach Sellnitz versetzen lassen, um weniger Stress und einen Neuanfang für sich und seine kleine Tochter zu haben, gerät bei den Ermittlungen unter Druck. Ihm zu Seite gestellt wird die Kryptologin Mascha Krieger vom LKA, die auch viele private Probleme mit sich herumträgt. Bei den Ermittlungen kommen immer weitere Verstrickungen zu Tage und es scheint alles aus Lügen und Geheimnissen zu bestehen. Ich weiß bald nicht mehr, wem ich ich vertrauen kann. Es ist sehr spannend, doch mir bleibt die verschwundene Lilli zu wenig greifbar und ich finde, dass sie auch für viele der Protagonisten nicht im Fokus steht. Am Ende gibt es Tote, viele Spuren, Geheimnisse und offene Fragen. Der Thriller wurde von der Autorin bewusst als Dreiteiler angelegt, wie sie im Nachwort schreibt und ich "muss" wohl die nächsten Teile lesen, um Antworten zu bekommen, doch zu gerne hätte ich zumindestens schon ein paar Antworten vorher bekommen. Deswegen von mir 3;5 Sterne.