Rezension

Am Ende schließt sich der Kreis...

Flucht -

Flucht
von Mike Landin

Bewertet mit 4 Sternen

Oder:

Wenn einer eine Reise tut, hat er viel zu erzählen.

Das könnte das Motto des Romans von Hans Walker sein. Es geht um Max Berger, einen 22 jährigen Studenten, der das Angebot erhält, als Hauslehrer von zwei (deutschen) in Indonesien lebenden Kindern tätig zu werden. Dieser Vorschlag stammt von Anne, der Kindsmutter, die immer wieder mit ihren Kindern Urlaub in Deutschland verbringt und schon manche Tennispartie mit Max bestritten hat. 

Eigentlich ist das nur die halbe Wahrheit, und streng genommen führt der Titel etwas in die Irre, wie ich finde. Tatsächlich geht es nämlich nicht nur um Max selbst, sondern um das komplexe Beziehungsgeflecht, das sich zwischen allen Mitreisenden entspinnt: Es gibt da also Max, der bereits während der Reise die Kinder unterrichtet, seine beiden SchülerInnen: Alex und Lotte, deren Mutter Anne, das Ehepaar de Boer, einen Schriftseller, eine Gräfin und natürlich das Personal an Bord. Jeder hat im Grunde genommen ein Päckchen zu tragen, es ergeben sich bestimmte Dynamiken zwischen den Protagonisten. 

Die Geschichte hat mich gepackt und lies sich schnell lesen; ich wollte immer wissen, wie es weiter geht. Die Protagonisten fand ich ansprechend gezeichnet. Interessant, dass sich meine Sympathien und Antisympathien mit dem Kennenlernen der einzelnen FIguren und deren Schicksale während der Lektüre verschoben haben. Das Ende und der Schachzug einer Protagonistin haben mich am Ende nicht so überzeugt, aber davon abgesehen war ich sehr gerne "blinder Passagier" auf der Reise. Die Lektüre empfehle ich gerne weiter!