Rezension

Am Ende stellt sich die Frage: Was wäre, wenn ...

Lass mich niemals gehen - Guillaume Musso

Lass mich niemals gehen
von Guillaume Musso

Kurzbeschreibung
Ethan, ein Medienstar und Psychologe, ließ vor 15 Jahren alles in seinem Leben hinter sich, um sich seiner Karriere zu widmen. Sogar seine große Liebe Celine ließ er für diese gehen.
Als Celine ihn eines Tages auf ihre Hochzeit einlädt, hat Ethan die Chance, die Fehler der Vergangenheit wieder gut zu machen.

Die Handlung
Die Geschichte wird in drei Teilen mit einem Prolog, 36 Kapiteln und einem Epilog erzählt.
Jedes Kapitel ist mit einem Zitat und einem Datum beziehungsweiser einer Zeit- und Ortsangabe versehen. Diese Angaben sind für den Leser sehr hilfreich, da dieser Roman in einem Zeitraum von 1993 bis 2007 spielt und es immer wieder Rückblenden und Erinnerungen gibt.
Die Geschichte um Ethan und Celine lässt sich durchaus als leicht esoterisch aber auch mystisch bezeichnen.  Sie handelt von falschen und verpassten Entscheidungen und die Tragweite dessen und der Frage, ob man das Schicksal ändern kann. Sie ist tragisch, dramatisch aber auch etwas romantisch und steckt voller Überraschungen. Viele Wendungen sorgen für zahlreiche Möglichkeiten des Handlungsverlaufes und ermöglichen dem Leser sich stets zu fragen, was wäre wenn.

Die Figuren
Es gibt verschiedene Personen, die in dieser Geschichte eine wichtige Rolle spielen und dessen Hintergründe ausführlich beschrieben werden, dennoch bleibt Ethan der Protagonist in dieser Handlung.
Er ist ein Psychologe, der in den Medien recht berühmt ist, jedoch haben ihn der Ehrgeiz und die Karriere seine Liebe gekostet und somit führt er ein ziemlich einsames und trauriges Leben.
Täglich trifft er Entscheidungen, die er besser nicht getroffen hätte und umso schwerer ist es für ihn, diese Fehler zu korrigieren.
Auf die anderen Personen kann und möchte ich nicht eingehen, da es meiner Meinung nach zu viel vom Inhalt verraten würde.

Der Schreibstil
Wie bisher nicht anders gewohnt, benutzt Guillaume Musso einen fesselnden und tief gehenden Schreibstil. Er beschreibt die Handlungsorte und auch die Figuren sehr eindringlich und vermischt seine Geschichte mit leicht esoterischen und auch philosophischen Zügen. Vor allem die Beschreibung von Ethan finde ich sehr gelungene. Seine einsame und vor allem auch egoistische Seite, sowie die Angst vor Nähe, konnte ich ihm ohne Weiteres abnehmen.

Fazit
„Lass mich niemals gehen“ ist ein leiser und berührender Roman über verpasste und falsche Entscheidungen und einer unglücklichen Liebe, der sich für mich, dank der richtigen Mischung aus Dramatik, Spannung und Herzschmerz zu einem wahren Pageturner entwickelt hat. Der Autor versteht es, seine Geschichten mit Tiefgang zu versehen und so stellt man sich als Leser am Ende dieser Geschichte die Frage: was wäre, wenn … der Autor ein anderes Ende gewählt hätte?
© Michaela Gutowsky