Rezension

Am Ende überwiegt das Positive

Das Mädchen und der Totengräber -

Das Mädchen und der Totengräber
von Oliver Pötzsch

Bewertet mit 4 Sternen

Das Buch macht mir ein Urteil nicht leicht. Am Ende fällt es aber doch positiv aus.

Das Buch macht mir ein Urteil nicht leicht. Am Ende fällt es aber doch positiv aus. Warum? Weil es mich am Schluss doch ziemlich aus den Socken gehauen hat. Das Finale ist rasant, fesselnd und überraschend. Es hat die vielen kleineren Kritikpunkte, die mich auf den hunderten Seiten zuvor gestört haben, wieder ausgebügelt und mich überzeugt.

Die kleinen Kritikpunkte sind einige unrealistische Elemente in den Ermittlungen, immer wieder längere Passagen, in denen die Spannung abflaut, und enttäuschende Entwicklungen bei den Figuren. Letzteres fand ich besonders schade. Im ersten Teil der Reihe haben mir die Personen nämlich sehr gut gefallen. Doch in diesem zweiten Band verschwindet Augustin Rothmayer leider fast schon in der Nebensächlichkeit und Inspektor Leopold von Herzfeldt entwickelt sich zu einem unsympathischen Schnösel. Ich hoffe, dass sich das in einem dritten Teil wieder etwas ändert.

Gleichzeitig hatte das Buch aber auch wahnsinnig viele geniale Momente. Es gibt sehr viele kreative Einfälle, der Bezug zum alten Ägypten ist gelungen, der Fall spannend und die gesamte Geschichte bekommt dank gekonntem Erzählstil wieder eine spürbare, mitreißende Atmosphäre.

Das alles macht es mir schwer ein Urteil zu fällen. Doch am Ende überwiegen für mich die gelungenen Aspekte. Ich habe das Buch gerne gelesen und freue mich auf eine Fortsetzung.