Rezension

Amanda

Der einsame Bote
von Gard Sveen

Bewertet mit 4 Sternen

Kommissar Tommy Bergmann kann nicht aufhören, nach Amanda zu suchen. Obwohl alle glauben, sie muss tot sein und auch ihr mutmaßlicher Mörder gilt als verstorben. Es gibt keinen Beweis, Bergmann will unbedingt die Wahrheit finden. Doch er riskiert seinen Job, wenn er nicht locker lässt. Unerwartet jedoch bekommt ein Beteiligter Postkarten, die so aussehen, als könnten sie nur vom Täter stammen. Bergmann begibt sich nach Vilnius, von wo die Karten angeblich abgeschickt wurden. Kann er dort eine Spur finden? Indessen wird an der norwegischen Grenze eine Leiche gefunden, die offensichtlich auf eine ähnliche Art zu Tode kam wie frühere Opfer.

 

Dieser dritte Teil der Reihe um Tommy Bergmann schließt direkt an den zweiten Teil an. Es könnte ratsam sein, nochmal ein wenig im Vorgängerband zu blättern, um sich einiges in Erinnerung zu rufen. Der Eindruck, die beiden Bücher wären besser gleichzeitig veröffentlicht worden möglicherweise sogar in einer zusammengefassten Ausgabe, lässt sich nicht ganz vermeiden. Trotz dieser Ausgangslage ist der geschilderte Fortgang der Handlung sehr spannend. Auch wenn  Bergmann und seine Kollegin Susanne Bech nicht Hand in Hand ermitteln, sondern eher nebeneinander her, ergibt sich gerade daraus für den Leser ein echtes Potential, da er zum Teil  mehr weiß als jeder Ermittler für sich.

 

Nachdem man diesen sehr ins Persönliche des Kommissars gehende Fall gelesen hat, ist man etwas verunsichert, wie man Tommy Bergmann charakterisieren soll. Steht er schon zu Beginn seiner Nachforschungen am Rande einer Suspendierung, kann er dieser nun noch entgehen. Seine teilweise sehr erschreckenden Handlungsweise passen mitunter nicht zu seiner begnadeten Kombinationsgabe. Nichtsdestotrotz ist man gefesselt von der Lektüre und man drückt den Ermittlern in jedem Moment die Daumen, sie mögen den Wettlauf gegen die Zeit gewinnen. Doch es wird immer knapper und damit unwahrscheinlicher, dass es zu einem glücklichen Ende kommen kann. Selbst in letzter Minute noch hält der Autor einige Überraschungen bereit, die dafür sorgen, dass es einem kalt den Rücken runterläuft.