Rezension

Amateurhaft, wenig spannend, mit einer blassen, psychisch angeschlagenen Protagonistin und zu vielen 08/15 Elementen.

Zu nah - Olivia Kiernan

Zu nah
von Olivia Kiernan

Bewertet mit 3 Sternen

Nach den ersten 6 Kapiteln des E-books habe ich abgebrochen. Der Stoff ließ sich zwar flüssig lesen, aber es gab zu wenig Spannung und die Protagonistin haute auch nicht gerade vom Hocker. Als ich gesehen habe, dass es den Thriller als Hörbuch beim neuen Hörbuchanbieter im Programm gibt, wollte ich ihm eine zweite Chance geben. Oft ist es so, dass eine Geschichte als Hörbuch einen besseren Eindruck macht, und die Möglichkeit besteht, dass ich sie doch noch zu Ende bekomme. Das habe ich. Hat mir einiges an Durchhaltevermögen gekostet.

Nach den ersten 6 Kapiteln des E-books habe ich abgebrochen. Der Stoff ließ sich zwar flüssig lesen, aber es gab zu wenig Spannung und die Protagonistin haute auch nicht gerade vom Hocker. Als ich gesehen habe, dass es den Thriller als Hörbuch beim neuen Hörbuchanbieter im Programm gibt, wollte ich ihm eine zweite Chance geben. Oft ist es so, dass eine Geschichte als Hörbuch einen besseren Eindruck macht, und die Möglichkeit besteht, dass ich sie doch noch zu Ende bekomme. Das habe ich. Hat mir einiges an Durchhaltevermögen gekostet.

Mit Frankie konnte ich bis zum Ende nicht warm werden. Obwohl sie als ständig leidend dargestellt wurde, was oft zum Zweck der Sympathieerzeugung verwendet wird, konnte sie bei mir keine Sympathie wecken. Ihre Verletzung aus ihrem vorigen Fall wurde schon zu oft erwähnt, was mir geradezu aufdringlich und mitleidheischend vorkam, andere Leiden gesellten sich hinzu. Alles vergebens. Sie blieb mir fern.

Ermittelt wurde in den Sphären, in denen die Menschen ihre Todesphantasien ausleben wollen. BDSM taucht auch auf. Nicht gerade mein Thema, interessiert den ganzen lieben Tag nicht. Diese Wahl roch mir auch zu sehr nach Effekthascherei.

Der Umgang mit dem Leser hat mich öfter mal den Kopf schütteln lassen. Oft musste ich fragen: Wird der Leser/Hörer hier nicht für voll genommen? Die Art der Stoffdarbietung gibt leider die Gründe zu dieser Annahme. Alles, was bisher geschah, wurde leider zu oft wiederholt. Genauso wie manche Elemente, die kaum eine Rolle spielten, aber vermutlich als falsche Fährte auserkoren wurden. So wie diese präsentiert wurden, erschienen sie mir einfach wenig glaubwürdig.

Die Handlung schleppte sich geradezu vor sich her. Frankie ermittelt und ermittelt, da kommt aber nichts Gescheites dabei rum. Paar glückliche „Zufälle“ tragen zur „Glaubwürdigkeit“ auch enorm bei.

Ich fühlte mich wie auf einer langweiligen Party, wo man nur bliebt, weil man denkt, na vllt kommt da noch etwas Spannendes. Ich konnte an jeder Stelle aufhören und das Hörbuch gleich vergessen, aber zumindest ein Thriller in diesem Jahr wollte ich schaffen.

Das, was den Thrill verleihen sollte, das Unheimliche, Schreckliche, wurde oft bloß behauptet, ohne dass ich dies hätte nachempfinden können. Bis zum Ende blieben Emotionen Wunschdenken. Die Flashbacks und Kopfkinos, die Frankie einfach zu oft hatte, haben wohl darauf gezielt. Ich kam aber aus dem Kopfschütteln nicht heraus. Wie kann so eine emotional instabile Person zu den Ermittlungen zugelassen werden? Sie gehört auf die Couch eines Psychotherapeuten.

Zum Schluss wurde es doch halbwegs spannend, aber sehr kurz, und eklig.

Im Hörbuch gibt es in regelmäßigen Abständen Musikeinlagen, die ich leider auch nicht goutieren kann.

Sabine Godec, ich kenne sie aus anderen Hörbüchern, hat ganz gut gelesen und das Beste aus diesem Werk gemacht. Sie hat dafür gesorgt, dass ich doch noch zum Ende dabeibleibe.

Fazit: Amateurhaft, wenig spannend, mit einer blassen, psychisch angeschlagenen Protagonistin und zu vielen 08/15 Elementen, die man schon von woanders kennt und nicht unbedingt nochmals haben wollte. Als Hörbuch ging es gerade noch. Mit viel Geduld und dem Willen, bis zum Ende doch noch durchzuhalten. Mich interessiert einfach, was da Neues auf den Markt kommt. Wenn ich das sehe…, bleibe ich weiterhin lieber bei den Sachbüchern.