Rezension

Ambivalenter Sternentanz

Wo die Sterne tanzen - Katharina Herzog

Wo die Sterne tanzen
von Katharina Herzog

Bewertet mit 3.5 Sternen

Gute Rezeptur, aber das Sahnehäubchen fehlte mir dann leider doch...

Nach  Sandra Lüpkes' "Die Schule am Meer" (ebenfalls Juist) und Susanne Matthiessens "Ozelot und Friesennerz" (Sylt) war Katharina Herzogs "Wo die Sterne tanzen" - mein 1. Buch dieser Autorin - für mich das 3. Nordseebuch innerhalb kurzer Zeit, konnte aber leider nicht ganz dieselbe Begeisterung auslösen. Positiv zu erwähnen sind ein ansprechendes Cover, eine handgemalte Darstellung der Insel Juist, eine Art Steckbrief für die wichtigsten Personen, längenmäßig angenehm eingeteilte 33 Kapitel mit jeweils vorangestellten Angaben zu Zeit und Ort. Letztere wechseln ständig, denn die als Tänzerin in New York lebende Nele kehrt auf die Nordseeinsel Juist, wo sie eine glückliche Kindheit und Jugendzeit verbrachte, zurück, um sowohl das "Deichschlösschen" genannte Haus ihrer verstorbenen Großmutter zu verkaufen als auch sich mit ihrer Mutter auszusprechen. 
Nach Anfangs leichten Gewöhnungsproblemen die mir gelegentlich etwas holprig erscheinenden Formulierungen betreffend las ich das Buch mit zunehmendem Genuss, durch die häufig wechselnden Schauplätze wurde vor allem der Kontrast zwischen dem lebhaften "big apple" und dem eher beschaulichen Juist - außer dem Arzt darf keiner Auto fahren -  recht deutlich, 
Schwachpunkt: An den emotionalen Problemen der zwischen zwei Männern stehenden Protagonistin konnte ich zwar Anteil nehmen, richtig mitfühlen/leiden/lieben jedoch leider nicht, dafür blieben Nele, Ben und Henry mir ein wenig zu blass.