Rezension

Amerika in den 1930ern

Draußen die Welt -

Draußen die Welt
von Janet Lewis

Bewertet mit 3 Sternen

In dem Roman ‚Draußen die Welt‘, 1943 von Janet Lewis geschrieben, erlebt eine Familie das Leben auf dem Land im Amerika der 1930er Jahre. Um sie herum geschehen Liebesdramen, Verbrechen, wirtschaftliche und gesellschaftliche Unstimmigkeiten, in die sie zum Teil involviert werden, die sie zum Teil aber auch nur passiv miterleben und über die sie sich ihre Gedanken machen und Schlussfolgerungen für die Werte und Prioritäten in ihrem Leben ziehen.

Meiner Meinung nach sticht das Buch aus den vielen Neuveröffentlichungen der heutigen Zeit heraus. Auf jeder Seite merkt man, dass es zu einer anderen Zeit geschrieben wurde, dass sich die Autorin nicht aus der heutigen Zeit in die damalige zurückversetzen musste, sondern alles Dargestellte als Zeitzeugin aufschreibt.

Sie schreibt in einer Zeit, in der die Menschen ihre Informationen aus Zeitung, Radio und Tratsch bezogen, weniger reisten und ihre Interessen weniger breit gestreut waren, als heute. Beschreibungen von Landschaften, Pflanzen und ihre Nutzung und Haushaltsthemen nehmen daher einen sehr großem Raum in dem Buch ein, was beim Lesen manchmal ein wenig langatmig wirkt.

Auch die Darstellungen und Handlungen der einzelnen Personen wirken auf mich ein wenig flach und emotionsarm, so dass es mir beim Lesen schwergefallen ist, beides vor meinem inneren Auge lebendig werden zu lassen, auch wenn manche Gedankengänge der Handelnden recht ausführlich dargelegt werden.

Erwartet man von dem Buch keine mitreißende Geschichte, mit einer Handlung, die sich langsam entwickelt und einem Höhepunkt zustrebt, sondern liest es als ein Sittengemälde der Zeit, in dem beschrieben wird, wie das Miteinander im ländlichen Amerika der 30er Jahre verlief, ist das Buch bestimmt eine interessante Lektüre.