Rezension

Amoklauf - Ein Moment, der alles verändert

Es wird keine Helden geben - Anna Seidl

Es wird keine Helden geben
von Anna Seidl

Dieses Buch habe ich durch eine Bloggeraktion bekommen. Ich muss sagen, dass ich vom Klappentext sehr angetan war und mir dachte, dass es ein Buch ist, das mich packt und vollends begeistern kann.

Wenn man mit dem Buch beginnt, ist man vollkommen in der Geschichte eingetaucht. Irgendwie ist das so als ob man in kalte Wasser reingeschmissen wird und nun all das mitbekommt, was Miriam in diesem Moment erlebt. Es ist unfassbar schrecklich und diese ganze Situation wurde in meinem Kopf rekonstruiert und war so gut geschrieben, sodass ich selbst unter Schock stand. Die Gefühle, die Anna Seidl im Buch “Es wird keine Helden geben” beschrieben hat, schwappten auch zu mir über und zogen mich immer tiefer in die Geschichte hinein. Bis dahin war ich gerade mal auf Seite 30!

Nun kam aber der Haken. Miriam ist ein Beispiel für ein Opfer eines solchen Amoklaufs. Man selbst durchlebt ihre Gefühle, Gedanken und Tätigkeiten nach dieser Katastrophe und versucht das Erlebte zu verarbeiten. Leider Gottes zieht sich die ganze Geschichte wie ein elendiger, schon 100 Mal durchgekauter Kaugummi, sodass ich irgendwann ziemlich frustriert über dieses Buch war. Ich mein, es ist normal, dass man nach solch einem Erlebnis nicht schreiend herumhüpft und dass man dadurch auch irgendwie in Depressionen fällt, ist auch klar.

Ich finde es irgendwie an einigen Stellen sehr schade, dass man nicht mehr aus diesem Buch gemacht hat, das diese Thematik enthält. Es ist toll, dass Anna Seidl eine Geschichte geschrieben hat, die dieses Tabuthema direkt in Deutschland anspricht. Wir denken alle, dass es hier in Deutschland nie passieren könnte, aber kein einziges Land wird davon freigesprochen. Auch finde ich es toll, dass das Thema Mobbing angesprochen wird, weswegen ich es jedem Kind vor die Nase legen und lesen lassen würde. Es ist grausam, wie man nur auf die Idee kommen kann andere so zu mobben. Irgendwann merken diese Leute es nicht einmal mehr, sondern teilen immer nur aus ohne nachzudenken.

Zum Ende hin muss ich sagen, fand ich das Buch doch wieder ganz toll, sodass ich froh bin es durchgelesen zu haben.

Ich ziehe aus diesem Buch, dass es unfassbar gut ist über dieses Thema zu reden und vor allem es zu verbreiten. Vor allem Jugendlichen sollte man diese schreckliche Geschichte vor die Nase legen. Ich weiß sonst leider nicht, wie man sonst die Kinder unserer heutigen Zeit davor bewahren soll durchzudrehen. Diese Zeit ist eine Zeit, in der unsere Kinder geschützt und aufgeklärt werden sollten und vor allem nicht davor zurückschrecken sollten, sich laut mitteilen zu können, sobald sie gemobbt werden. Wir alle sollten lernen miteinander zu leben anstatt gegeneinander, denn am Ende werden wir uns Menschen selbst vernichten.