Rezension

amüsant, lustig und immer wieder tiefgründig

Reise mit zwei Unbekannten -

Reise mit zwei Unbekannten
von Zoe Brisby

Bewertet mit 4 Sternen

"Sie hatte ihm Lust aufs Leben geschenkt."

Die Reise mit zwei Unbekannten. Da ist Maxine, über 90 Jahre alt, aus dem Altenheim ausgebüxt um in Belgien Sterbehilfe in Anspruch zu nehmen, da sie überzeugt ist, dass sie Alzheimer hat. Und da ist Alex, Mitte 20, Student, leidet an einer mittelschweren Depression und starkem Liebeskummer. Über eine Mitfahrzentrale kommen sie zusammen und machen sich mit Alex altersschwachen Twingo auf den Weg. Schon der Beginn des Romanes ist köstlich. Die Gedanken, die sich Alex macht, als er sein Profil bei der Mitfahrzentrale ausfüllt, die Gedanken der beiden, als sie sich zum ersten Mal sehen - das ist sehr lustig und unterhaltend.

Zoe Brisby schafft es in ihrem Roman leicht, amüsant, an vielen Stellen lustig aber dann auch wieder sehr tiefgründig über das Leben, Krankheiten, Schicksalschläge zu schreiben. Trotz der ernsten Themen kommt in dem Roman keine traurige Stimmung auf. Jetzt ist die Geschichte und die eingestreuten Lebensweisheiten nichts völlig Neues. Aber das Buch hat Charme, liest sich leicht und hilft, dass Leben nicht zu ernst zu nehmen. Wer möchte nicht so sein, wie Maxine: das Beste aus dem Leben machen, sich seine Wünsche erfüllen, wenn man kann und nicht zu fragen, was sich in welchem Alter gehört. Maxine kämpft durchaus mit den Schwierigkeiten des Alterns. Aber sie schafft es ihrer Umgebung, ihren Freunden im Altersheim, den Zufallsbegegnungen unterwegs und vor allem Alex Lust aufs Leben zu machen.

Es hat mich nicht gestört, dass manche Schilderungen sehr übertrieben und unrealistisch waren. Das wurde durch viel Situationskomik und vor allem dem amüsanten, charmanten Schreibstil wettgemacht.

Ein unterhaltsamer, leichter Roman, bei dem unaufdringlich immer wieder Lebensweisheiten und "Mutmach-Gedanken" eingestreut wurden.