Rezension

Amüsante Zeitreise

Förster, mein Förster - Frank Goosen

Förster, mein Förster
von Frank Goosen

Bewertet mit 5 Sternen

Wie bereits in den vorangegangenen Romanen Frank Goosens geht es auch in "Förster, mein Förster" um die Befindlichkeiten eines Mannes um die fünfzig, der eigentlich nicht erwachsen sein möchte. Immer wieder wird er an die Zeit seiner Jugend erinnert, die zwar nicht unbedingt besser, aber eindeutig aufregender und prägender war. Wer wie ich, sein Leser, seine Sozialisation in den späten Siebzigern und den Achtzigern beendet hat, wird vielem bekannten wieder begegnen, sei es der Musik, sei es dem eigenen Erleben/Empfinden.

Förster ist ein Schriftsteller in einer Schaffenskrise, der gemeinsam mit seinen beiden sich im Dauerwortgefecht befindenden Jugendfreunden, einem "Vertreter der Jugend", einem Ex-Polizisten und seiner an beginnender Demenz erkrankten Nachbarin in einem alten VW-Bulli an die Ostsee fährt, wo die Letztgenannte, in den Fünfzigern und Sechzigern Saxophonisten einer Damenband, ein Revival hat. Der weg dahin ist das Ziel, und die Protagonisten erleben so einige schräge Abenteuer, die von dem stillen Beobachter Förster wiedergegeben werden.

Wie gesagt, auch für den Leser eine amüsante Zeitreise, die zudem von einigen gelungenen Sprüchen lebt. Meine diesbezüglichen Highlights sind: Du solltest mit der Mülltrennung in deinem Hirn beginnen" und "So alt wie du aussiehst, kann ich gar nicht werden".