Rezension

An Tagen im Juli - schwierig zu bewerten

An Tagen im Juli - Paula Bersdorf

An Tagen im Juli
von Paula Bersdorf

Bewertet mit 3.5 Sternen

Diese Geschichte ist für mich ein unglaubliches Drama. Aber die Widersprüchlichkeit der Schreibweise, das Abgehackte des Tagebuchstils und das sich Verlieren in vielem „Nebensächlichem“, ist nicht so meines. Dagegen stehen die unglaublich poetischen Passagen.

An Tagen im Juli, von Paula Bersorf

 

Cover:

Wenn man das Buch gelesen hat, passt es zur Geschichte.

 

Inhalt:

Ein Dorf, eine skurrile Schriftstellerin (Sibylle), ein zwielichter Feriengast.

Dann verschwinden zwei kleine Mädchen aus dem Dorf.

Nun wird Sibylle mit längst verdrängten Abgründen ihres eigenen Lebens konfrontiert und sie wird plötzlich zur zentralen Figur des Verbrechens.

 

Meine Meinung:

Diese Geschichte ist für mich ganz schwer zu beschreiben und zu bewerten.

Es ist für mich kein herkömmlicher Krimi, ich finde eher es ist ein Drama (psychologische Traumabewältigung?).

 

Die Erzählung im Tagebuchschema hat es mir nicht immer leicht gemacht.

Und die Geschichte hat für mich lange gedauert bis sie in Fahrt gekommen ist.

 

Vom  Schreibstil bin ich hin und her gerissen. Auf der einen Seite sind es kurze abgehackte Sätze, kurz angebunden, sie klingen hart, ja fast schon böse, und dann kommen wieder total poetische Sätze und Absätze in denen man sich wirklich verlieren kann.

Aber hier führt es dann oft zu (für mich) unglaublichen Ausschweifungen und Abweichungen,  eingeschobene Erinnerungen, fühlen sich für mich irgendwie überflüssig an, wie ein bisschen fehl am Platz, wie Füllmaterial.

Auch sind die Übergänge von einem Satz/Tatsache zur nächsten (oft in der gleichen Zeile) sehr abrupt, sodass ich manchmal Probleme habe zu bemerken, dass ich schon wieder ganz woanders bin.

 

Eine Spannung baut sich für mich erst sehr spät auf.

 

Die Krimihandlung mit den beiden vermissten Mädchen ist für mich nur eine Nebengeschichte, der Aufhänger, der Auslöser.

 

Sibylle, die Hauptperson hat unglaubliches erlebt, das erfahren wir nach und auch. So können wir vieles evtl. verstehen und sie tut mir auch unglaublich leid. Trotz allem ist sie mir nicht sympathisch.

 

Dann lesen wir von unglaublich tollen und bedingungslosen Freundschaften (wie sie sich jeder wünscht) und von einer Liebe, die wirklich geduldig ist, die sich alle Zeit der Welt gibt und wartet.

 

Autorin:

Paula Bersdorf, 1963 in München geboren, studierte Wissenschaftliche Politik und Neuere deutsche Literaturgeschichte in Freiburg. Seit 2005 schreibt und veröffentlicht sie unter Pseudonym Kurzgeschichten und Lyrik im Internet.

Heute lebt und arbeitet sie in einem Dorf nahe Uelzen.

 

Mein Fazit:

Diese Geschichte ist für mich ein unglaubliches Drama.

Aber die Widersprüchlichkeit der Schreibweise, das Abgehackte des Tagebuchstils und das sich Verlieren in vielem „Nebensächlichem“,  ist nicht so meines. Dagegen stehen die unglaublich poetischen Passagen.

3,5 Sterne die ich wohlwollend auf 4 aufrunde.