Rezension

Anders als erwartet

Nichts als Liebe im Universum - Cat Jordan

Nichts als Liebe im Universum
von Cat Jordan

Das wunderschöne Cover und auch der Klappentext machten mich sofort neugierig auf die Geschichte. Es wird noch nicht viel verraten, trotzdem habe ich mich auf eine spannende Geschichte mit Science-Fiction-Elementen gefreut. Was mich schlussendlich erwartet hat, entsprach zwar nicht zwangsläufig meinen anfänglichen Vorstellungen, konnte mich jedoch trotzdem positiv überraschen und packen.

Erzählt wird aus der Sicht von Matty. Matty hat Ferien und weiß nichts mit sich anzufangen. Nachdem sein Vater abgehauen ist und seine Mutter und ihn verlassen hat, versucht er wieder in einen normalen Alltag zurückzufinden und alles, was ihn an seinen Vater erinnert, aus seinem Leben zu verbannen. So hält er zum Beispiel auch nichts von den festem Glauben an Außerirdische, den sein Vater mit anderen Fanatikern auf seinen Blog teilt. Als dann auf einmal Priya auf dem Feld vor seinem Haus auftaucht und felsenfest behauptet, eine Außerirdische zu sein, ist Matty mehr als skeptisch. Dennoch möchte er mehr über das sonderbare Mädchen erfahren und lässt sich somit auf sie ein.

Anfangs viel es mir schwer, mich in Matty hineinzuversetzen. Durch den eher nüchternen und schlichten Schreibstil wirkte Matty zuerst sehr gleichgültig auf mich. Dass sein Vater ihn verlassen hat, schien ihn kaum zu berühren. Im Laufe der Geschichte hat er jedoch tiefere Einblicke in seine Gefühle gegeben und schnell wurde klar, dass das Verschwinden seines Vaters ihn doch nicht ganz so kalt lässt, wie er es gerne hätte.
Ich habe Mattys trockenen Humor immer mehr zu schätzen gewusst und ihn so mit der Zeit immer mehr ins Herz geschlossen. Dennoch hätte ich mir gewünscht, dass er skeptischer ist und die Dinge mehr hinterfragt und sie nicht einfach so hinnimmt – besonders in Bezug auf Pryia und ihr plötzliches Auftauchen.
Priya mochte ich wirklich gerne. Sie ist etwas seltsam, sehr klug und offen und sagt gerade heraus, was ihr durch den Kopf geht. Mit ihrer kindlichen Neugier und ihrer Sturheit wirkt sie meist jünger, als sie eigentlich ist. Doch mit ihrer Begeisterungsfähigkeit konnte sie mir einen ganz neuen Blick auf die Welt vermitteln. Die kleinsten und für uns selbstverständlichsten Dinge konnten sie zum Staunen bringen.
Anfangs hat sich die Handlung noch etwas gezogen, doch sobald Priya quasi aus dem Nichts auftauchte, wollte ich unbedingt mehr über sie und ihre Herkunft erfahren. Die Geschichte kommt ganz ohne viel Action und Spannung aus, dafür geht es viel mehr um Gefühle und Emotioen. Besonders das Ende konnte mich absolut packen und war ganz anders, als ich zuerst angenommen hatte – auch wenn es jetzt im Nachhinein, wenn man die Geschehnisse nochmal rekapituliert, wohl durchaus am meisten Sinn macht. 

Fazit:
Eine süße und emotionale Geschichte, die mich ganz ohne viel Spannung und Action packen konnte. Der eher schlichte und nüchterne Schreibstil ist anfangs etwas gewöhnungsbedürftig, passt aber sehr gut zu Matty und seinem trockenen Humor.