Rezension

Anders als erwartet

Alice im Zombieland - Gena Showalter

Alice im Zombieland
von Gena Showalter

Logline

In der Fantasy Geschichte „Alice im Zombieland“ muss Ali, die ihren Vater immer für verrückt erklärt hat, wenn dieser von Monstern der Nacht sprach, nach einem dramatischen Autounfall in einer Welt klar kommen in der es genau diese Monster wirklich gibt. Auf ihrer neuen Schule lernt sie Cole kennen, der sie in die Welt der Zombies einführt.

Erster Satz: „Hätte mir jemand gesagt, dass sich mein Leben von einem Herzschlag zum nächsten völlig umkehren würde, hätte ich denjenigen ausgelacht. “

Das Cover 

Zuerst sticht dem jugendlichen Mädchen der Zielgruppe eine junge Frau ins Auge, dass ein sehr prunkvolles Kleid, sowie teuren Schmuck trägt. Ihr Gesichtsausdruck und ihre Körpersprache zeigen, dass sie verängstigt ist.

Durch das hellblaue Kleid wird man dann auf den Namen der Autorin und von dort sofort auf den Titel weitergeleitet, der einen hellhörig macht, denn es wurde aus dem bekannten Titel „Alice im Wunderland“ „Alice im Zombieland“ gemacht.

Erst danach schweift der Blick auf den spielkartenförmigen Hintergrund der im Gegensatz zum restlichen Schutzumschlag im Glanzdruck designt ist, der alle vier Spielkartenfarben sowie Totenköpfe, Knochen aber auch Herzen zeigt und nochmal den Wink der Inspiration des Originals: „Wonderland“, pflanzt.

Nach dem Lesen frage ich mich jedoch, wo der Bezug zu der Geschichte auf dem Weg verloren gegangen ist. Bis auf den Namen Ali und den Kaninchenwolken gab es nicht wirklich etwas, was an das Original erinnern ließ.

Die Charaktere

Ali war ein Protagonist mit dem sich, viele identifizieren können. Nach dem Verlust ihrer Eltern und geliebten Schwester tut sie sich schwer wieder ein normales Leben zu führen, will aber auf jeden Fall ihre Familie rächen und die Zombies auslöschen.

Mit der Zeit merkt sie, dass sie eine außerordentlich begabte Jägerin ist und verschiedene Techniken entwickelt hat, die die meisten anderen Jäger nicht haben.

Ihren Wunsch jetzt viel zu erleben und das Leben auszukosten, kann ich, vor allem nachdem sie durch ihren Vater kaum soziale Kontakte hatte und abends nicht unterwegs sein durfte, gut nachvollziehen.

Cole ist der typische, mysteriöse und unnahbare Bad Boy, vor dem sie jeder warnt  -offenbar  wird das „Edward-Syndrom“ nach „Biss“ noch eine Weile den Charakter von so manchem männlichen Protagonisten modifizieren-.

 Er strahlt schon eine sehr überlegende, angsteinflößende und Interesse weckende Aura aus (Edward-Syndrom), aber so richtig vertrauen wollte ich ihm die ganze Zeit nicht.   

Die Geschichte

Ali verflucht ihren Vater für seine Vorsicht und seine Art auf Kompromisse zu ignorieren, wenn dafür die Familie nach Einbruch der Dunkelheit noch nicht zu Hause ist.

An ihrem Geburtstag überredet sie ihre Mutter, dass die Familie doch zu der Ballett Aufführung ihrer kleinen Schwester geht und dieser Abend hat schwere Folgen.

Von nun an muss Ali alleine bei ihren Großeltern wohnen und sieht immer wieder diese Monster vor dem Fenster. Auf der High School gibt es eine Gruppe von Jungs, die immer wieder verletzt sind und vor denen sie jeder warnt. Doch Ali katapultiert sich immer wieder in Situation, in denen sie von Cole gerettet werden muss und so wird sie dann selbst in das Training gegen die Zombies eingewiesen. 

Der Einstieg in das Buch fiel mir ein wenig schwer, ich war es nicht gewohnt von dem Protagonist direkt angesprochen zu werden und die Erzählung beginnt mit dem Rückblick auf Alis Geburtstag.

Als ich mich dann wieder in der reellen Zeit befand fiel es mir deutlich leichter der Geschichte zu folgen und es wurde schnell Spannend, wie Ali mit der ungewohnten Situation umgeht und welche verschiedenen Methoden es im Umgang mit den Zombies gibt.

Die Zombies haben meiner Meinung nach den Namen Zombie nicht verdient. Sie waren zwar von Ali besessen, hatten kein Gewissen, sahen schmuddelig aus und aßen Gedärme aber so richtig Angst hatte ich als Leser vor ihnen nicht, was bei mir schon was heißt, denn ich bin eigentlich gar kein Fan solcher Wesen.

Von der Story habe ich eigentlich etwas komplett anderes erwartet, eher eine blutige und ängstigende Geschichte, aber leider ging es doch vorwiegend um die zwischenmenschlichen Beziehungen und wer was moralisch richtig oder falsch macht, wenn man das überhaupt beurteilen kann, wenn es um Zombies geht. 

Alles in allem kann ich nicht in solch einer Begeisterung ausbrechen, wie es bei manchen anderen Meinungen der Fall ist, dennoch hat die Geschichte mir gefallen und ich denke, sie kann einigen Lesern viel Freude bereiten.

Der Schreibstil

An sich ließ sich der Stil von Gena Showalter gut lesen, für mich hätte es aber noch alles ein wenig bildlicher geschrieben sein können, um noch besser in die Geschichte eintauchen zu können.

 Die Geschichte ist direkt aus Alis Ich- Perspektive erzählt, die zwar einen sehr umgangssprachlichen Ton hat, aber auch gut zu dem 16 jährigen Mädchen passt.

Die Art, dass Ali manchmal direkt den Leser ansprach mit z.B. „Das muss ich euch zeigen.“ War ein sehr interessantes Erlebnis und brachte mich noch näher an die Geschichte, nachdem ich mich erst einmal daran gewöhnt hatte.