Rezension

anders als erwartet

Mondlicht in deinen Augen - Lena Klassen

Mondlicht in deinen Augen
von Lena Klassen

Bewertet mit 5 Sternen

Die Kaufmannstochter Meriande soll ausgerechnet Karel Stevan heiraten, den Erben des Hauses Stevan. Um dieser Ehe zu entgegen, lässt sie sich als Soldatin für 5 Jahre verpflichten. Sie erhofft sich auch, dort ihren Geliebten  Lieutenant Ruovan wieder zu sehen. An der Front angekommen, stellt sich ihr Einsatz als völlig anders dar, als sie geahnt hat. Sie und weitere weibliche Soldaten soll den Unaschkin, den Bestienkrieger als Huren dienen. Meriande ist völlig geschockt von der Situation, aber an eine Flucht ist gar nicht zu denken. Ausgerechnet der Bestienkrieger Charal-Jar wird ihr Verbündeter, aber kann sie ihm wirklich trauen?

Bei dem Buch handelt es sich um den 1. Teil einer Trilogie. Die Autorin entführt den Leser in eine sehr exotische Welt, deren Setting ein wenig an die Kolonialzeit im Amerika erinnert. Es gibt verschiedene Kaufmannsfamilie, die sich verschiedenen Monopole untereinander aufgeteilt haben. So besitzt Meriandes Familie das Monopol für Leder, Felle und Stoffe tierische Herkunft.

Erzählt wird die Handlung aus der Sicht von Meriande Suliwan in der Ich-Perspektive. Die Geschichte ist völlig anders als ich wartet habe. Erst einmal ist das hier auf keinen Fall ein Jungebuch, dafür ist es einfach zu brutal und düster. Meriande entgeht insgesamt zweimal nur knapp einer Vergewaltigung, was ich ziemlich heftig fand. Die Unaschkin sind ein sehr wildes und zügelloses Volk, an diese Tatsache musste man sich als Leser erst einmal gewöhnen. In erster Linie ist dies hier ein romantisches Buch zwischen zwei sehr unterschiedlichen Personen. Die Romanze entwickelt sich recht schnell, für meinen Geschmack etwas zu schnell, da hätte die Autorin sich ruhig etwas Zeit lassen können. Meriande versucht das Beste aus ihrer Situation zu machen, was nicht so einfach ist. Sie gerät zwischen die Fronten des Krieges und muss sich behaupten.

Leider hat das Buch nur 229 Seiten, was ich persönlich viel zu kurz finde. Mir hat dieser erste Teil insgesamt sehr gut gefallen, auch wenn ich manche Stellen etwas gewöhnungsbedürftig fand. Ich werde den 2. Teil auf jeden Fall auch noch lesen und vergebe die volle Punktzahl.