Rezension

Anders als erwartet

Manhattan Beach - Jennifer Egan

Manhattan Beach
von Jennifer Egan

Bewertet mit 3 Sternen

Ich hatte eigentlich einen Roman über eine Frau erwartet, die für ihre Träume kämpft und sich in der Männerwelt des Tauchens in den 40er Jahren behauptet. Doch ich hatte vielmehr den Eindruck, dass dieser Erzählstrang nur nebensächlich ist anstatt Hauptthema.

Das Buch ist in insgesamt drei Erzählstränge aufgeteilt, von dem einer von Anna und ihrer Familie handelt. Ein weiterer geht um Eddie, einem Nachtclubbesitzer, der in der Unterwelt New Yorks zuhause ist und für den auch Annas Vater gearbeitet hat, der verschwunden ist. Der dritte Erzählstrang verfolgt die Geschichte von Annas Vater, die ich noch am interessantesten fand.

Ich finde, dass das Buch Potential verschenkt hat, denn der Klappentext verspricht eine tiefgehende Geschichte mit starken Charakteren. Doch ich muss sagen, dass die drei Geschichten eher oberflächlich behandelt werden. Anstatt tiefer zu gehen verliert sich die Autorin in langatmigen Beschreibungen. Dadurch konnte ich zu den Charakteren keine richtige Verbindung herstellen, weil sie oberflächlich blieben.

Es ist schade, dass sich die Autorin hier nicht auf die Hauptgeschichte konzentriert hat. Normalerweise mag ich es, wenn sich verschiedene Erzählstränge miteinander verweben und am Ende ein großes Ganzes ergeben. Doch die Autorin konnte mich hier leider nicht überzeugen, so dass mir das Buch als Bruchstücke dreier Geschichten in Erinnerung bleiben wird.

Schade, da ich schon so viel Gutes über die Autorin gehört hatte. Mich konnte die Autorin leider nicht überzeugen.