Rezension

Anders als erwartet

Das namenlose Mädchen - Jacqueline Sheehan

Das namenlose Mädchen
von Jacqueline Sheehan

Bewertet mit 4 Sternen

Ein kleines Mädchen wird an einer verlassenen Straße gefunden. Dalia, die für eine Einrichtung für Pflegekinder arbeitet, macht sich auf die Suche der Mutter. Den entgegen des aufgekommenen Verdachts war diese nicht unter den Leichen, die in einem Haus gefunden wurden. Was hat das Mädchen gesehen und wie hängt das alles zusammen?
 

Vorab muss ich sagen, dass der Klappentext leicht irreführend ist. Ich hatte die Geschichte des Mädchens erwartet, habe jedoch eher die Geschichte von Dalia und J-Bird erhalten. Diese beiden sind Mittelpunkt der Erzählung und schildern abwechselnd ihre Sicht. Das ganze jedoch nicht in der Ich-Perspektive, sondern in der dritten Person. Wenn man den Klappentext außer Acht lässt, ist das Buch wirklich gut. Es lässt sich schnell lesen und mir hat die Mischung aus Privatleben und dem Fall des kleinen Mädchens gut gefallen. Auch die Vergangenheit von den Schwestern spielt eine Rolle und nach und nach erfährt man immer mehr. Sie sind mir relativ schnell ans Herz gewachsen, Juniper früher als Dalia, da sie recht ernst wirkt und einfach zu früh erwachsen geworden ist und Mutterersatz war. Die Fragen nach der Identität der Toten, woher das Mädchen kam und wie alles zusammenhängt wird im Laufe der Geschichte mit unterschwelliger Spannung aufgedeckt. Letztendlich ist einiges auch recht vorhersehbar, mir hat die Geschichte dennoch gut gefallen. Der Missbrauch mit Medikamenten wurde gut dargestellt und taucht in verschiedenen Abschnitten immer wieder auf.

 

Spannend ja, hochemotional naja. Dennoch eine gelungene Geschichte, die ich empfehlen kann.