Rezension

Anders als erwartet

Die Gärten von Monte Spina - Henrike Scriverius

Die Gärten von Monte Spina
von Henrike Scriverius

Bewertet mit 3 Sternen

Toni ist mit Leib und Seele Gärtnerin. Nachdem sie schon früh ihre Eltern verloren hat und sich mit ihren Schwiegereltern nicht versteht, verliert sie den Lebensmut, als ihr geliebter Mann bei einem Autounfall ums Leben kommt. Sie bricht ihre Zelte ab und erkämpft sich eine Stelle in einem berühmten englischen Garten, wo sie alleine im Schattental vor sich hin arbeitet. Als die Assistentin des reichen Max Bror eine Gärtnerin für seine Privatinsel sucht, empfiehlt ihre Chefin Toni, die beste Gärtnerin! So kommt Toni nach Monte Spina, einer kleinen, wilden Insel nahe bei Lanzarote. Die anderen vier Angestellten verhalten sich eher abweisend und Toni vergräbt sich wieder in die harte Arbeit. Max Bror ist nur selten auf der Insel, aber seine Räume sind von Geheimnissen umgeben und sein Verhalten ist alles andere als freundlich. Toni, deren Wunden langsam zu heilen beginnen, fängt an, nach dem wahren Kern in diesem harten Mann zu suchen ...
Obwohl es in diesem Buch viele Geheimnisse zu geben scheint und nichts so ist, wie es anmutet, hält sich der Spannungsbogen eher flach.
Toni zeigt eine Entwicklung in ihrer Persönlichkeit; die anderen Protagonisten bleiben eher flach und wenig sympathisch oder interessant.  Max Bror ist ein wahrer Kotzbrocken, und die für sein Verhalten gegebenen Erklärungen habe ich als zu dürftig empfunden. Sein Charakter und auch das Verhalten Tonis ihm gegenüber bleiben für mich nicht nachvollziehbar. Und auch viele andere Fragen blieben für mich völlig ungeklärt. Die sich entwickelnde Liebesgeschichte war schon früh absehbar, wenn auch mit einem großen Kopfschütteln, und so hat mich wenigstens das Ende versöhnt.
Die Beschreibungen von der Insel, die Überfahrt nach Arrecife und dem Wetter auf den Kanaren haben mich dagegen berührt. Ich liebe Lanzarote und habe mich sofort an meine schönen Aufenthalte dort erinnert gefühlt.
Insgesamt war der Roman völlig anders, als ich es nach Cover und Rückentext erwartet habe.Trotz meines Ärgers über einige Ungereimtheiten habe ich mich unterhalten gefühlt und vergebe gut gemeinte drei Sterne.