Rezension

anders als erwartet

Der Komplex -

Der Komplex
von Brian Keene

Bewertet mit 3 Sternen

"Der Komplex" war mein erstes Buch von Brian Keene, und sowohl das Cover als auch der Klappentext haben mich direkt angesprochen. Die Geschichte spielt in einem Wohnkomplex, in dem sich die meisten Nachbarn nur vom Sehen kennen. Einige haben sich auch schon ausgetauscht, aber so richtig kennt niemand den anderen. Was als scheinbar gewöhnlicher Schauplatz beginnt, entwickelt sich schnell zu einem Labyrinth des Schreckens, als plötzlich nackte Menschen mit Waffen auftauchen, die offensichtlich nicht mit den besten Absichten kommen.

Zu Beginn lernen wir viele Charaktere kennen, die alle im Wohnkomplex leben. Überraschenderweise war es nicht schwierig, sie alle zu behalten, da sie sehr bildhaft beschrieben waren und jeder seine eigenen Macken und Eigenschaften hatte. Allerdings zog sich dieser Teil der Geschichte etwas und die Spannung wurde nur langsam gesteigert.

Nach dem Lesen des Klappentextes hatte ich eine andere Erwartung an die Geschichte. Mein erster Gedanke war: "Sind die nackten Irren die neuen Zombies?" Denn so kam es mir in der gesamten Story vor, und ich glaube, wenn es wirklich Zombies gewesen wären, hätte mir das Buch um einiges mehr Spaß bereitet. So war ich stellenweise einfach nur verwirrt. Fragen wie "Was hat es mit den nackten Irren auf sich? Wie kam es dazu? Warum tragen sie Waffen bei sich und töten wahllos Menschen?" schwirrten durch meinen Kopf.

Obwohl "Der Komplex" nicht das war, was ich erwartet hatte, hat mir die Geschichte dennoch Spaß bereitet. Leider kam das Ende zu abrupt und einige Fragen blieben unbeantwortet.

Brian Keene hat mit diesem Buch dennoch einen verstörenden und packenden Horrorroman geschaffen, der mich noch lange nach dem Zuklappen des Buches verfolgen wird.